KlangschichtenAtem - Klang - Stimme
 

 

Neumond im Widder

es ist und bleibt eine bewegte Zeit, in der sich gerade jetzt aber auch der Keim des Neuen zeigt. So oft haben wir in den Singkreisen das Lied von Gila Antara gesungen: „Ich bin sicher in der Unsicherheit, wir wohnen im Wandel der Zeit, in der Unsicherheit finde ich zu mir.“ Je mehr es draußen tobt und stürmt, desto mehr dürfen wir erkennen, dass es keine größere Sicherheit gibt, als bei sich selbst anzukommen – was sicherlich eine lebenslange Aufgabe bleiben wird. Dennoch dürfen wir täglich einen Schritt darauf zugehen.
In den letzten Tagen bin ich mehrfach darauf angesprochen worden, dass ich schon längere Zeit keinen Newsletter mehr geschrieben habe. Natürlich habe ich mich über diese Rückmeldungen sehr gefreut und habe jetzt gerne wieder diese Zeilen für euch geschrieben.
Zum einen ist seit dem Herbst des vergangenen Jahres sehr viel passiert. Schweren Herzens habe ich mich von meinem Raum in Saalhausen getrennt. Als die Energiekrise im vergangenen Jahr kam und niemand wusste, wohin die Reise geht, ging mir einfach die Puste aus, mich erneut den daraus resultierenden Herausforderungen zu stellen.

Zeitgleich kamen viele andere Aufgaben auf mich zu, die teilweise via Zoom abgehalten wurden. Bei all der positiven Entwicklung, sich überall mit Menschen verbinden so können, vermisse ich natürlich die persönlichen Begegnungen und den Austausch mit euch. Da ich mir bei uns zu Hause einen Raum eingerichtet habe, in dem ich auch mit kleinen Gruppen sein kann, möchte ich meine Angebote jetzt wieder in die Welt geben.

Aktuell haben wir das besondere Ereignis, dass wir gleich zwei Mal mit einem Neumond im Widder konfrontiert werden – einmal am 21.03. und jetzt erneut am 20.04. Wenn die Sonne den Mond bedeckt, bedeutet dieses, dass sich das Bewusste mit dem Unbewussten verbindet und Neues ins Leben tragen möchte. Stehen Sonne und Mond dann auch noch im Tierkreiszeichen Widder, welcher allgemein für den Aufbruch steht, dürfen wir uns ganz genau beobachten: Was möchte in uns aufbrechen. Wo geht meine Kraft hin?
Um das vielleicht besser verstehen zu können, lade ich euch ein, mal ganz bewusst durch die Natur zu gehen. Auch wenn das Wetter immer noch sehr unbeständig ist, so haben sich doch die ersten Frühjahrsboten erkennbar gemacht:
Der Bärlauch verströmt seinen intensiven Geruch und viele freuen sich über ein frisches Bärlauchpesto oder Bärlauchbutter. Der Giersch (gar nicht gern gesehen und doch so vielseitig einsetzbar) setzt sich unverblümt überall durch. Die ersten kleinen Blätter schmecken wunderbar. Die Buschwindröschen erfreuen uns mit den ersten Teppichen aus gelben und weißen Farbtupfern.
Diese Aufzählung ließe sich bestimmt noch weiter fortführen. Doch ich denke, dass ihr versteht, was ich meine. In jedem Frühling bricht aus dem Nichts wieder neues Leben hervor. Genau das ist mit dieser Neumond-Widder-Kraft gemeint. All das, was in den letzten Monaten in uns gepocht und gebohrt hat, möchte sich in unserem Leben zeigen und integriert werden. Vielleicht spürst du mal nach, welche Träume und Visionen haben sich dir gerade durch die großen Krisen überall auf der Welt in den letzten Wochen gezeigt? So vieles hat sich in den letzten drei Jahren geändert und hat mit jedem von uns etwas gemacht.
Ich habe mich in den letzten Wochen häufig mit einer Freundin über das YinYang-Zeichen  - die Vereinigung der Gegensätze - gesprochen. Dieses Zeichen besagt, dass alles, was sich im Universum befindet, einen Gegensatz besitzt und gleichzeitig diesen Gegensatz in sich trägt. Diese Gegensätze bedingen und ergänzen sich.
Gerade in Zeiten, wenn mutiges Voranschreiten gefragt ist, zeigt sich natürlich auch die Angst. Doch auch in dieser Angst ist eine Kraft, diese zu bezwingen. Deshalb finde ich in dem YinYang-Zeichen soviel Zuversicht und Vertrauen  - egal, was mich gerade beschäftigt: die politische Bühne, die Kriege oder auch persönliche Themen.
Ergänzt nachstehende Analogienkette für euch und lasst euch überraschen, was euch einfällt.  

Alles existiert gleichzeitig
In jedem Krieg keimt der Same des Friedens.
In jedem Streit keimt der Same der Versöhnung.
In jeder Krankheit keimt der Same der Gesundung.
In jeder Zuversicht keimt der Same der Ernüchterung.
In jedem Wohlbefinden keimt der Same des Leides.
In jedem neuen Leben keimt der Same des Todes.
Erkenne die Kraft des Augenblickes -
egal, was er gerade mit sich bringt.
alles vergeht – nichts ist von Dauer - weder das vermeintlich Gute noch das vermeintlich Schlechte.

Mit diesen Gedanken lade ich euch ein, mutig und kraftvoll euer Sein mit allen Facetten zu spüren und euch bewusst zu machen, dass jede Medaille zwei Seiten hat, auch wenn ich mit meiner Wahrnehmung gerade „nur“ die eine sehe, so existiert gleichzeitig die andere Seite. Wir alle tragen diese gegensätzlichen Anteile in uns: die Liebe ebenso wie die Wut. Indem wir dies erkennen und in unser Leben integrieren, finden wir unser inneres Gleichgewicht und können viel besser mit neuen Herausforderungen umgehen. Gleichzeitig hat dies Auswirkungen auf unsere Umgebung. Es finden weniger unheilvolle Projektion statt.


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Rauhnächte 2022

Ein bewegtes Jahr mit vielen Fragen und Herausforderungen neigt sich dem Ende. Manche Menschen sind an ihre Grenzen gestoßen, für andere bedeutete dieses Jahr, sich in den Stillstand zu begeben. In dieser emotionalen Zeit bieten Rauhnächte eine gute Gelegenheit, dieses Jahr für sich selbst zu reflektieren und gleichzeitig nach vorne zu schauen.
In frühen Jahren hat man die Zeit zwischen Weihnachten und dem Drei-Königsfest genutzt, um im Familienkreis zu feiern, Weisheiten weiterzugeben, in sich einzukehren und das neue Jahr zu planen. Oftmals wurde diese Zeit auch als besonders bedrohlich und gefährlich erlebt, was einfach dem Umstand geschuldet war, dass draußen die Winterstürme tobten und es nur spärliche Beleuchtung gab. Vielfach hatten die Menschen das Gefühl, sich „außerhalb der Zeit“ zu befinden. Und so wurde diese Zeit als sehr intensiv - mit vielen Ritualen - erlebt, in der es galt, Altes abzuschließen und Streit zu beenden, damit man unbelastet in das neue Jahr gehen konnte. Auch versuchten die Menschen sich durch Kräuterräucherungen gegen die unheilvollen Kräfte des Übergangs zu schützen. Daher stammt der Begriff der Rauchnächte. Noch heute ziehen die Sternsinger am 6. Januar längs der Häuser und segnen diese.
Germanische Wurzeln der Rauhnächte
Die Rauhnächte gehen zurück auf das von den Germanen errechnete Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Als man vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und 12 Nächte übrig - die heutigen Rauhnächte.  Nach der Wintersonnenwende beginnt die Kernzeit der Rauhnächte. Vom 21.12. bis zum 24.12. steht die Sonne still - diese Zeit kann zur Einstimmung genutzt werden -, danach beginnen die Rauhnächte, wobei jede immer für 24 Stunden gilt.
Die Bezeichnung „Nacht“ hängt mit dem keltischen Jahreskreis zusammen, nach dem es ein Tages-Halbjahr und ein Nacht-Halbjahr gibt. Jede Rauhnacht wendet sich an einen Monat und die diesem zugeordnete Kraft. Somit wandern wir in den Rauhnächten einmal durch den gesamten Jahreskreis und dürfen die unterschiedlichsten Formen bewusst wahrnehmen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Ausrichtung häufig linear ist, eine schöne Möglichkeit zu erkennen, dass wir uns in einem ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen befinden.
Die Einladung der Rauhnächte: Nach innen gehen
Die Rauhnächte laden ein, im Einklang mit der Natur die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, aber auch in unsere Dunkelheit, in unsere Innenwelt und in unsere Tiefen einzutauchen, um dort Inspirationen und Antworten auf persönliche Fragen, Wünsche und Ideen zu finden. Die Rauhnächte unterstützen und aktivieren die eigene Schöpferkraft. Durch diese bewusste Gestaltung und das genaue Beobachten von Ereignissen und Begegnungen in der Rauhnachtszeit bereiten wir den Boden für das kommende Jahr.
 

Aktuelles im April

Der Friede in mir öffnet mein Herz,
ich werde berührt von der Tiefe des Seins
von der Schönheit, von der Weisheit,
von der Klarheit, die sich mich zeigen will.
(Sigrid Baust 04/2022)

Wir befinden uns in der Karwoche - einer Zeit der Besinnung und Auseinandersetzung mit dem Tod und mit dem inneren Frieden. Gleichzeitig ist die Welt um uns herum so massiv im Wandel und im Umbruch, wie wir es noch nicht erlebt haben. Corona, Waldsterben, Krieg, Inflation – all diese Themen bestimmen derzeit unseren Alltag.

Aus diesem Grund möchte ich heute die Wandlung in den Vordergrund stellen. In der Karwoche bereiten wir uns auf den Tod Jesu am Kreuz vor und feiern Ostern die Auferstehung.

Wenn ich diesen Prozess in unserer heutigen Zeit betrachte, erscheint es mir, als dürfen wir erkennen, dass die Wandlung nicht einfach so funktioniert, sondern dass wir uns der vielen Steine bewusst werden dürfen, von denen wir meinen, sie würden uns immer wieder daran hindern, wir selbst zu sein.
Das bedeutet natürlich, dass wir uns mit unseren Steinen auseinandersetzen dürfen, damit wir bereits im Leben auferstehen in unser bewusstes Sein. Ich glaube, dass diese Auseinandersetzung in der gegenwärtigen Zeit von immenser Bedeutung ist. Welche Gefühle kommen in mir hoch, wenn ich die Nachrichten höre, wenn ich durch den Wald oder zum Einkaufen gehe. Für mich bedeutet dieses, dass ich mir der Steine, die ich trage, bewusst bin und die damit verbundenen Gefühle nicht im Außen auslebe, sondern bereit bin, meinen Gefühlen Raum zu geben und sie zuzulassen – weil dann Wandlung geschehen kann.

„Steine
Mal trage ich den Stein der Verzweiflung;
Mal trage ich den Stein der Trauer;
Mal trage ich den Stein der Wut;
Mal trage ich den Stein der Hoffnungslosigkeit;
Mal trage ich den Stein der Angst;
Mal trage ich den Stein des Leides;
Mal trage ich den Stein der Schmerzes;
Mal trage ich den Stein der Kälte;
Mal trage ich den Stein der Resignation;
… Nur ich weiß, welchen Stein gerade ich trage!
Lasst mir meine Steine – ohne meine Steine sterbe ich“.

Denn in jedem meiner Steine steckt eine große Antriebskraft, die mich motiviert, in die Handlung zu kommen und so kann ich meine Steine als Brückenmaterial nutzen für meine Welt der Liebe, des Lichtes, des Friedens, der Weite usw.  Mit jedem Stein, den ich ganz bewusst trage, komme ich meinem inneren Frieden näher. Dazu lade ich euch ein, nachstehendes Gedicht der Navajo-Indianer zu lesen:

„Der erste Friede – der wichtigste – ist der, welcher in die Seelen der Menschen einzieht,
wenn sie ihre Verwandtschaft, ihre Harmonie mit dem Universum einsehen
und wissen, dass im Mittelpunkt der Welt das große Geheimnis wohnt,
und dass diese Mitte tatsächlich überall ist: Sie ist in jedem von uns.

Dies ist der wirkliche Friede. Alle anderen sind lediglich Spiegelungen davon.
Der zweite Friede ist der, welcher zwischen Einzelnen geschlossen wird,
und der dritte ist der zwischen Völkern.

Doch vor allem sollt Ihr sehen, dass es nie Frieden zwischen Völkern geben kann,
wenn nicht der erste Frieden vorhanden ist,
welcher innerhalb der Menschenseele wohnt.“

So schaut, was bedarf es, um gesund an Körper und an Seele zu bleiben. Die nun kommenden Tage sind sicherlich eine gute Zeit, noch einmal Einkehr bei sich selbst zu halten und zu schauen, wie geht es mir eigentlich inmitten dieser Zeit. Ein bewusster Umgang mit dem Atem ist da sicherlich ein wichtiges Medium, um uns wahrhaftig zu fühlen und ganz im gegenwärtigen Augenblick anzukommen. Achtet mal auf euren Atem – schwingt er noch im Dreiklang zwischen „Einatmen – Ausatmen - Pause“ oder kommt bei euch nach dem Ausatmen direkt wieder das Einatmen? Eine einfache Möglichkeit sich seinem Atem zuzuwenden ist, die Hände auf den Bauch zu legen, die Augen zu schließen und zu spüren – nichts verändern, nichts machen wollen sondern nur beobachten und zu atmen.
Es hört sich so banal an – und ist doch so wichtig. Es ist nicht umsonst, dass „es“ atmet. Wir brauchen nichts dafür zu tun.
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Aktuelles im März

Das Gebet nützt der  ganzen Welt,
denn der Frieden beginnt zu Hause
und in unserem eigenen Herzen.
Wie können wir Frieden in die Welt bringen,
wenn wir keinen Frieden in uns haben.
(Mutter Teresa)

Draußen strahlt nach einer langen grauen Zeit die Sonne und dennoch fällt es mir gerade schwer, mich von dieser aufbrechenden Frühlingssonne begeistern zu lassen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber in den ersten Tagen dieser schrecklichen Kriegszeit habe ich mich wie in einer Erstarrung gefühlt. Ich konnte einfach nicht verstehen, was in der Welt gerade geschieht und gleichzeitig habe ich mich ohnmächtig gefühlt. Meine Konzentration lag darauf, mich für eine Heilung der Erde einzusetzen. Nie hätte ich gedacht, dass wir so schreckliche Bilder zu sehen bekommen. Das unbeschreibbare Leid, das sinnlose Töten und die schreckliche Zerstörungswut sind für mich schwer auszuhalten. Und so spüre ich immer wieder, wie mich Ohnmacht, Wut, Trauer und Angst einhüllen und auch in vielen Dingen lähmen.
Ich habe mir selber dann die Erlaubnis erteilt, all dieses zu spüren und wahrzunehmen, ohne in die Verdrängung zu gehen. Dieses war und ist nicht einfach und dennoch darf ich immer wieder erkennen, an welchen Stellen in mir Unfrieden herrscht und worauf meine Angst basiert. Seit dem sind die Gefühle natürlich nicht weg, aber ich kann besser damit umgehen und jetzt wieder ins Handeln kommen.
Da ich glaube, dass wir alle derzeit von ähnlichen Gefühlen betroffen sind und diese stark von unserer Wahrnehmung geprägt sind, möchte ich noch etwas zu diesem Thema schreiben:
Die ganzen aktuellen Informationen und Bilder mit immer wieder unterschiedlichen Ausrichtungen, Einschätzungen, Beurteilungen usw. haben in mir ein Gefühlschaos ausgelöst. So stellte ich mir die Frage: Was ist denn DIE Wirklichkeit, gibt es diese überhaupt? So begann ich mich zunächst einmal damit zu beschäftigen, wie und was wir wahrnehmen. Dabei erinnerte ich mich an nachstehende Geschichte:

Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt. Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen.
Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über den Elefanten berichten. Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: "Ein Elefant ist wie ein langer Arm."
Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer."
Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt.
Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet.
Und der fünfte Weise berichtete seinem König: "Also ich sage, ein Elefant ist wie ein riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.
Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist.Doch der König lächelte weise: "Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist."
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten, dass jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufriedengegeben hatten.

Verfasser unbekannt

Ich denke, diese Geschichte ist aktueller denn je und wir dürfen erkennen, dass wir niemals alle Wahrheiten kennen können.
Um dieses noch einmal auf die aktuelle Situation zu beziehen: Ja, es geschehen gerade ganz viele schreckliche Dinge, denen wir uns nicht verschließen können, aber wir werden niemals die ganze Situation erfassen, sondern immer nur kleine Bruchstücke. Doch deshalb sind wir nicht machtlos, sondern wir können uns alle zu jeder Zeit für den Frieden einsetzen. Dieser Frieden beginnt immer in uns, indem wir bereit sind alles zu fühlen und auch unseren eigenen Schattenthemen, also den Anteilen in uns, die wir gar nicht so gerne haben, Raum geben.
Lasst uns die sich hieraus freiwerdende Friedenskraft in die Welt schicken!

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Aktuelles im Februar

Grau in grau zeigt sich uns die Welt im Außen. Dabei befinden wir uns noch mitten in der Imbolc-Zeit, dem ersten Jahreskreisfest im neuen Jahr. Mit diesem Fest wird die Rückkehr des Lichtes gefeiert und ist der keltischen Göttin Brigid geweiht. Dazu möchte ich euch eine Legende zum Lesen geben:

„Einer alten Legende nach begab sich die christliche Brigid (und später Heilige) eines Tages zum König von Leinster und bat ihn um ein Stück Land, um dort ein Kloster bauen zu können. Der König antwortete sehr direkt und gedankenlos: „Du bekommst von mir so viel Land, wie du mit deinem Mantel bedeckten kannst!“ Zu seinem Erstaunen wuchs und wuchs der Mantel von Brigid, wurde immer größer und größer – bis er genau jenes Stück Land bedecken konnte, das Brigid zum Bau des Klosters benötigte“.

Können wir uns vorstellen, dass unsere Visionen Realität werden? Meistens wohnt irgendwo im Inneren ein Satz „Das klappt nie!“, „Ich kann das nicht!“, „Ich bin nicht gut genug!“.

Brigid hat sich von solchen „Glaubens“-sätzen nicht abhalten lassen. Sie wollte mit ihrem Mantel Menschen aller Glaubensrichtungen ihre Fürsorge schenken und ihnen Obdach geben und so wuchs ihr Mantel – ihre Vision – bis sie ihr Ziel erreicht hatte.

Ich denke, wir alle machen uns Gedanken darüber, wie auch wir die Welt, die gerade ziemlich aus dem Fugen geraten ist, verbessern können. Wahrscheinlich haben wir alle auch ein inneres Bild, wie wir uns die Welt wünschen. Doch bevor wir an die Umsetzung gehen, kommt der Gedanke: „Was kann ich schon bewirken!?!“ Wir alle können ganz viel bewirken, wenn wir aufhören, uns klein zu machen und diesen alten (nicht mehr benötigten) Glaubenssätzen Raum zu schenken.

Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich gerade an das, was sich in der Erde bereits jetzt – obwohl wir es nicht sehen – alles regt und startklar macht, um sich der Welt zu zeigen. Ein winzig kleines Samenkorn bereitet sich in der dunklen Erde darauf vor, den schweren Boden zu durchbrechen und ganz zart ans Licht zu wachsen. Es geht also nicht darum, gewaltsam Visionen durchzuziehen oder ins Leben zu rufen, sondern sie behutsam und achtsam zu begleiten, den Fokus darauf zu halten und sich ihnen immer wieder zuzuwenden.

Natürlich wissen wir dieses auch. Doch im täglichen Leben sieht es häufig anders aus. Die tägliche Flut an Informationen und Ablenkungen bringt uns schnell wieder vom Kurs ab. Ich durfte es gerade selber erleben, als mein Rechner streikte und ich zwei Tage nicht wusste, ob ich jemals wieder an meine Dateien komme.  In diesem Augenblick war an wohltuende Visionen oder das Sein im Augenblick nicht zu denken, eher schwirrten mir Schreckensszenarien durch den Kopf. Dennoch ist es wichtig, diese Irritationen wahrzunehmen und sich immer wieder neu auszurichten.

So möchte ich euch einladen, diese „Imbolc“-Zeit zu nutzen, um euch eurer Visionen klar zu werden und sie in die Welt zu senden – einen Traum zu haben, der gelebt werden möchte. Wenn wir es schaffen, den Fokus zu halten, werden wir Resonanz erfahren und unsere Träume werden wie die kleine Schneeglocke Stück für Stück die harte Erde durchbrechen.

Zum Abschluss möchte ich euch einen Brigid-Segenswunsch mit auf den Weg geben:
"Möge die Flamme Brigids unsere Herzen erhellen, uns mit allem verbinden,
was war, ist und sein wird, uns eintauchen lassen in die Seele der Welt,
damit wir uns dort selbst, inmitten unserer Brüder und Schwestern finden.
Mögen wir die Flamme bewahren, allzeit das Gute nähren –
und die Kraft in uns, heilsam für das Leben einsetzen."

(Buchdeckel: „Brigid – Lebe die Weisheit einer Heiligen, Göttin und Druidin“)

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Aktuelles im Januar

So langsam kehrt überall wieder – soweit möglich – der Alltag ein. Die Weihnachtsdeko wird langsam Stück für Stück wieder weggeräumt. Und doch ist es immer noch anders als vor zwei Jahren und irgendwann ist doch alles mal gesagt, oder doch nicht?

Heute kam mir plötzlich das vorgenannte Lied bzw. Gedicht von Hilde Domin in den Sinn. Wie oft haben wir uns in den Singkreisen von diesem Text berühren lassen. Wie sehr sehnen wir uns nach kleinen Wundern, die uns diese Zeit mit all seinen unterschiedlichen Facetten ein kleines bisschen erhellen.

Doch haben wir in Zeiten, in denen wir täglich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, Fakten und Zahlen bis ins kleinste Detail überflutet werden und die uns das Bild vermitteln, das alles für jeden erklärbar und verstehbar ist, überhaupt noch einen Blick für die kleinen Wunder des Alltags?

Laut Wikipedia gilt als Wunder umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, sodass es Verwunderung und Erstaunen auslöst. Es bezeichnet demnach allgemein etwas Erstaunliches und Außergewöhnliches.

Doch wo finden wir dieses, wenn vieles von dem, was uns sonst u.a. im gemeinsamen Erleben mit anderen Menschen in der Freizeit dieses Entzücken ausgelöste, derzeit nicht mehr möglich ist. Ich denke dabei neben vielen schönen inspirierenden Begegnungen z.B. an Chorkonzerte, bei denen große Werke aufgeführt wurden und ich selbst ein Teil dieses Ereignisses war. Jede von euch hat da bestimmt eigene Erinnerungen, vielleicht ein sportlicher Wettbewerb, vielleicht eine besondere Naturerfahrung. Was auch immer. Es kommt nicht auf dieses „Was“ an, sondern es geht darum, dass uns diese Erlebnisse fehlen.

Nach fast zwei Jahren Pandemie sind wir – so glaube ich –  alle ziemlich erschöpft von den Auseinandersetzungen, den Diskussionen, den unterschiedlichsten Ängsten, fehlenden Kontakten usw. Diese Liste lässt sich noch um viele Punkte ergänzen. Doch damit wir nicht in einer Negativschleife hängen bleiben, brauchen wir immer einen Gegenpol als Ausgleich. Auch diese Zeit hat – wie jede Münze – zwei Seiten. Deshalb lade ich euch ein, eure Aufmerksamkeit zumindest einmal am Tag auf die „wunder“-bare Seite der Münze zu lenken.  

Entdeckt immer wieder neue Wunder – in der Natur, im Miteinander, im Beruf. Fülle dazu eine kleine Schale mit Erbsen, Steinchen oder ähnlichem und stelle eine leere Schale daneben. Jeden Abend, bevor du ins Bett gehst, nimmst du dir die Zeit, zu überlegen, welche Wunder du an dem Tag erlebt hast und legst für jedes Wunder eine Erbse oder einen Stein in die leere Schale. Freue dich daran, dass die zunächst leere Schale immer „wunder“-voller wird.

Passend zu diesem Thema möchte ich euch noch ein buddhistische Weisheit mit auf den Weg geben:

In dieser Welt können die einfachsten Dinge Wunder bewirken,
wenn du nur bereit bist, sie wahrzunehmen.

Ein Stein, der jahrelang auf dem Grund eines Sees gelegen hat,
kann dennoch dazu verwendet werden, Feuer zu machen.

Eine kleine Kerze kann Licht in eine Höhle bringen,
die jahrelang im Dunklen gelegen hat.

Der Mond scheint in der Nacht und beleuchtet deinen Weg,
eine Blume wächst am Wegesrand.

Alles verändert sich, nichts ist für immer.

https://youtube/lODH4HElzII

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Aktuelles im Dezember

Wer erinnert sich in dieser Zeit nicht an vergangene Weihnachtsfeste. Weihnachtsfeste, die wir als Kinder erlebt haben, Weihnachtsfeste, an denen noch inzwischen verstorbene Familienmitglieder lebten, aber auch an Traditionen, die immer noch aufrecht erhalten werden oder Traditionen, die wir für uns geschaffen haben. Diese Traditionen geben uns Sicherheit – vor allem in Zeiten, in denen die Außenwelt sich in einem Tempo verändert, dass es einem fast die Luft zum Atmen nimmt.

Gleichzeitig empfinde ich es so, dass – egal, was um uns herum passiert – in jedem Jahr das Leben ganz zart aus der Dunkelheit wieder zu uns kommt. Wenn wir uns mit dem Kreislauf der Natur verbinden, bekommen wir Sicherheit und erkennen, dass das Leben immer weitergeht. Allerdings zeigt die Natur uns auch, dass neues Leben immer nur aus der Dunkelheit entstehen kann. Denn bereits jetzt, wo wir auf die Wintersonnenwende zusteuern, ist die Natur bereit, bald wieder zu erwachen und Raum für neues Leben zu schaffen.  Das neue Leben kann erst dadurch erkannt werden, dass es aus der Dunkelheit heraus ins Licht tritt. Ich selber durfte gerade wieder Zeuge eines solches Wunders werden, als ein Kind sich den Weg aus dem wohlbehüteten Mutterschoß ins irdische Leben bahnte.

So möchte ich euch am Ende dieses Jahres einladen, das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen und es in den nächsten Tagen abzuschließen. Dieses Abschließen des Alten beinhaltet für mich eine tiefe Transformation und eröffnet den wirklichen Weg in ein neues Jahr – in ein neues Leben. Lasst uns das neue Jahr staunend begrüßen, auch wenn die gesellschaftliche Stimmung derzeit sehr angespannt ist. Jede ist derzeit gefragt, dazu beizutragen, dass die derzeitigen Gräben in der Gesellschaft nicht noch tiefer werden und Brücken für ein neues Miteinander gebaut werden.

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Aktuelles im November

November,
ich lade dich ein:
Leuchte mit deiner
Dunkelheit in mein Herz,
lass mich aushalten
Stille und Schmerz.
Sei mir ein Freund,
der mich berührt
und Schritt für Schritt
zu mir selber führt.

(Sigrid Baust 11/2021)

Nach wie vor leben wir in einer sehr dynamischen Zeit in der jede von uns vor große Herausforderungen gestellt wird. In dieses Treiben mischt sich jetzt der November ein – der Monat, den viele am liebsten aus dem Kalender streichen würden. Dabei liegt gerade in dieser Zeit soviel Kraft, denn dieser Monat konfrontiert uns mit der Endlichkeit allen Seins.  

Mit diesem Impuls lenke ich die Aufmerksamkeit jedoch nicht auf den physischen Tod, sondern auf all die Dinge, die sterben/gehen dürfen, weil sie nicht mehr zu uns passen. Die Zeit, sich mit diesem Cut auseinanderzusetzen, sollten wir uns einmal im Jahr nehmen. Denn erst wenn wir unser Feld richtig aufräumen und ihm gleichzeitig eine Regenerationsphase erlauben, kann es im Frühjahr neu bestellt werden. Für mich ist in diesem Zusammenhang der Laubhaufen ein schönes Bild. Die Bäume sind kahl, sie haben alle Blätter abgeworfen und diese haben sich dank einiger Winde zu kleinen Laufhügeln zusammengefunden. So können sie in den nächsten Wochen immer mehr zerfallen, Schnee und Frost werden ein übriges dazu beitragen. Gleichzeitig sind diese Laubhügel Schutz für Tiere und Kraftmittel für die Blumen und Kräuter, die im Frühjahr aus diesem Laubhaufen neu wachsen werden.  Auch wir sind eingeladen uns leerzumachen, die Stille und die Dunkelheit in unser Leben zu lassen, damit wir am Tag der Wintersonnenwende, dem Yulfest, und natürlich zu Weihnachten das neue Licht begrüßen können.  

Das Jahreskreisfest Samhain, welches ein Mondfest ist und seine Kraft an diesem Neumond am heutigen 04.11. besonders gut entfalten kann, sorgt für Klarheit. Dabei geht es nicht um das, was sich im Außen abspielt und was wir dann gerne in gut und schlecht einteilen, sondern es geht darum, diese Klarheit in sich selber zu spüren und dann entsprechend mutig zu handeln. Wichtig ist es, dabei auf die eigene Verwurzelung zu achten und auf den Ort (auch in unserem Körper), wo wir unsere Geborgenheit finden und unserem Selbstausdruck Raum geben können. Dort liegt unsere Kraftquelle und möchte erkannt werden. Denn diese Quelle wird derzeit gleichzeitig sehr durch unser gesellschaftliches Leben angezapft. Wir sind aufgefordert, unserem Leben auf gesellschaftlicher Ebene neue – vielleicht ganz neuartige bzw. ungewöhnliche – Impulse zu geben.

Ich denke, dass uns allen klar ist, dass wir nicht mehr zu der „Zeit vor Corona“ zurückkehren können oder wollen. So viele Herausforderungen, die vorher im Dunkeln waren, sind jetzt offensichtlich und lassen sich nicht mehr in die Verbannung schicken, sondern möchten Heilung erfahren. Ich sehe dieser Aufgabe mit Spannung und Interesse entgegen.

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Aktuelles im Oktober

DAS LEICHTERE

Es ist leichter zu denken, als zu fühlen -
leichter, Fehler zu machen, als das Richtige zu tun.
Es ist leichter zu kritisieren, als zu verstehen -
leichter, Angst zu haben, als Mut.
Es ist leichter zu schlafen, als zu leben -
leichter zu feilschen, als einfach zu geben.
Es ist leichter zu bleiben, was man geworden ist,
als zu werden, was man im Grunde ist.

(Hans Kruppa)

Seit nunmehr 1,5 Jahren hat sich unsere Welt gefühlt total gewandelt. Als eine immer mehr dem Konsum zugewandte Gesellschaft, haben wir uns daran gewöhnt, unsere vermeintliche Sicherheit daraus zu beziehen, dass wir jederzeit überall hinfahren, alles kaufen können und auch medizinisch gut versorgt sind. Natürlich gibt es hier auch Unterschiede. Doch wenn wir uns darüber aufregen, dieses oder jenes nicht zu haben, zu bekommen oder machen zu können, klagen wir - verglichen mit anderen Ländern - auf hohem Niveau. Ich habe das Gefühl, dass uns all der Konsum in eine selbstverständliche Komfortzone geführt hat, von der wir beanspruchen, dass wir ein Bestandsrecht darauf haben.

Doch immer mehr wird uns derzeit vor Augen geführt, dass das nicht so ist. Die Energiepreise steigen, die Inflationsrate ist so hoch wie lange nicht, Waldsterben und Naturkatastrophen erinnern daran, dass sich die Erde nicht beherrschen lässt, Spaltungen in der Gesellschaft lassen Familien und Freundschaften platzen wie eine Seifenblase.

Ich habe mich lange gefragt, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Es ist meines Erachtens so wichtig, dass wir gemeinsam umdenken und erkennen, dass wir unseren Lebensstil ändern müssen, damit wir – jede und jeder von uns - eine Gesellschaft schaffen, in der es wieder um ein ehrliches Miteinander geht. Doch dazu muss ich – müssen wir alle – aus unserer Komfortzone herauskommen und gemeinsam handeln, wollen wir unseren Enkelkindern auch die Chance einer gesunden Umwelt geben. Es hilft sicherlich nicht, die Lösungen nur „von denen da oben“ zu erwarten.

Natürlich gibt es hier kein Patentrezept, aber je mehr ich mir meiner selbst bewusst werde, umso weniger suche ich Dinge im Außen. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema hilft mir sehr stark die Natur. Sie nimmt mich so wie ich bin, sie bewertet nicht – weder über noch unter, sie bewegt sich immer in ihrem eigenen Rhythmus: Nach jeder Nacht kommt der Tag, auf jeden Sommer folgt der Herbst, nach jedem Regenschauer kommt die Sonne. Allerdings zeigt sie uns auch mit aller Deutlichkeit, wie es ihr geht. Es wird nichts geschönt und nicht vertuscht – es gilt immer der jetzige Augenblick in dem alles stattfindet.

Wir alle sind ein Teil dieser Natur und können uns in ihr wiederfinden, wenn wir bewusst Atmen und dabei lauschen und wahrnehmen, was im Inneren geschieht – ehrlich und ungeschönt. Ich habe mir in den letzten Tagen noch einmal Teile des Radiobeitrages von Ernst Joachim Berendt „Die Welt ist Klang“ angehört. Immer wieder begeistert mich diese Aufnahme und immer wieder höre ich dort andere Dinge. Ein Satz, der mir hängen geblieben ist, lautet: „Mit den Augen erfahren wir Welt im Außen, mit den Ohren bringen wir die Welt nach Innen.“ Mir kam danach der Satz: Wenn mich die Welt im Außen überfordert und ich meine Orientierung und Sicherheit verliere, finde ich wirklichen Halt nur in mir. Wichtig sind mir dabei Rituale, die mir Impulse geben und mich nicht irgendwelche Wertvorstellungen pressen.

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Aktuelles im Sepember

„Ich habe so viel gemachtund ich habe es gut gemacht.
Ich ernte jetzt die Schätze meines Lebens.
Ich habe so viel gemachtund ich habe genug gemacht.'
ch ernte jetzt die Schätze meines Lebens.
Ich fahre die Ernte ein und bring sie heim zu mir.
Ich lass mich tiefer auf mich selber ein.
Das Ungewisse liegt vor mir.“
(Gila Antara)

Als wir am vergangenen Sonntag die Veranstaltung „Verbunden mit dem Pulsschlag der Erde“ bei optimalem Wetter durchführen konnten, erklärte Anita die unterschiedlichen Jahreszeiten  am Beispiel des Ein- und Ausatmens – und zwar nicht nur anhand unseres Atmens, sondern auch des Atems der Mutter Erde. Dieses Bild finde ich so schön, dass ich es gerne in diesem Schreiben aufgreifen möchte. Am 21.09. halten sich Tag und Nacht die Waage. Wenn ich in dieses Bild jetzt unser Atmen setze, ist das Einatmen genau so lange wie das Ausatmen. Probiert es mal aus! Sucht euch einen schönen Platz und beobachtet euren Atem. Wahrscheinlich werdet ihr feststellen, dass euer Geist ruhiger wird und ihr in euer inneres Gleichgewicht kommt. Anspannung und Entspannung sind in Balance. Im übertragenen Sinn geht es um das nach Außen gehen (ausatmen) und nach Innen gehen (Einatmen).

An diesem kleinen Beispiel erkennen wir, wie wichtig es ist, uns dieses immer wieder in unserem Alltag vor Augen zu führen. In den Zeiten des Lockdowns waren wir „gezwungen“ innezuhalten. Ich war erstaunt, wie viele Menschen später erzählten, dass ihnen diese Zeit des zur Ruhekommens – fernab von vielen Verpflichtungen – sehr gut getan habe und sie gar nicht wieder in dieses Hamsterrad von Verpflichtungen hineinrutschen möchten. Sobald wir spüren, dass wir wieder zu stark im Außen und in der Aktion sind – im Ausatmen sind, dürfen wir uns selber ein „Stoppschild“ vor Augen führen und für einen Augenblick den Atem anhalten und uns fragen, welche Erfüllung wir gerade im Außen suchen bzw. was unser eigentliches inneres Bedürfnis gerade ist.

Ich wünsche mir, dass wir jetzt – wo vieles wieder möglich ist – nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen, sondern immer wieder unser eigenes Einatmen wahrnehmen. Denn es geht nicht nur um uns, sondern auch um unsere Erde, die – wie Anita so schön gesagt hat – auch Zeit zum Einatmen benötigt. Wir können nicht nur von ihr nehmen und ihr keine Zeit der Erholung gönnen, nur weil uns jederzeit alles immer möglich sein sollte. In diesem Jahr war der Welterschöpfungstag – der Tag, an dem alles was die Natur uns bis zum Jahresende liefern kann – am 29. Juli,  wir Deutschen haben sogar alles schon am 5. Mai aufgebraucht.

So wie wir immer wieder den Atem benötigen, um Leben zu können, benötigt auch die Erde Zeiten der  Regeneration. Lasst uns die bewusste Gestaltung der Herbsttagundnachtgleiche zum Anlass nehmen, zu schauen, was wir brauchen, um in die Balance zu kommen. Je mehr wir im Einklang mit der Natur leben, umso mehr geben wir der Erde Zeit und Raum zur dringend notwendigen Erholung.

Und hier ist – wie ich finde – jedeR gefragt. Es hilft nicht, nur auf „die da oben“ zu zeigen. Jede kleine Handlung, die ich vornehme, hat eine Auswirkung. Mir fällt dazu gerade ein Lied ein, welches wir bei einer Kommunionkinder-Wallfahrt in den 90er Jahren gesungen haben: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ (afrikanisches Sprichwort)

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Aktuelles im August

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.“

(Rainer Maria Rilke)

Heute scheint draußen schon der Herbst mit dem ersten kühlen Tag und dem Regen Einzug zu halten. Dabei befinden wir uns noch in der Zeit, in der eigentlich die Luft und die Erde von der Sommerhitze aufgeladen sein sollten. Doch in diesem Jahr ist vieles anders und dennoch kann ich mich entscheiden, ob ich meinen Fokus auf das Kalte und Nasse lenke oder ob ich mich an den vielen blühenden Pflanzen und Kräutern erfreue, die in diesem Jahr so gute Wachstumsbedingungen hatten.

Jahreszeitlich befinden wir uns jetzt in der Zeit der Kräuterernte oder auch der Schnitterin, die mit ihrer scharfen Sichel die Kräuter zum richtigen Zeitpunkt abschneidet. Ich persönlich mag die Auseinandersetzung mit den Botschaften der Jahreskreisfeste, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, mein Leben auf verschiedenen Ebenen zu betrachten, ohne Dogmen oder Regularien beachten zu müssen. Für mich ist dies eine ehrliche und mutige Betrachtung, die sich lohnt und meinen eigenen Horizont weitet.

Die Schnitterin mit ihrer Sichel in der Hand erinnert daran, dass wir nun zum richtigen Zeitpunkt die Sichel erheben und die Kräuter von ihren Wurzeln abtrennen dürfen – nicht zu früh und nicht zu spät, aber mit einer großen Klarheit. Übertragen auf unser Leben dürften wir unsere Ernte einbringen und alte Verhaltensweisen und Muster, die uns nicht mehr dienlich sind, zum richtigen Zeitpunkt abtrennen. Für mich war unsere Pilgerreise, die zufällig in die Schnitterin-Zeit fiel, eine gute Gelegenheit, wahrzunehmen, was ich abtrennen möchte.

Als wir vor gut zwei Wochen mit der Bahn nach Paderborn zum Startpunkt unserer Pilgerreise aufgebrochen sind, waren 12 unterschiedliche Frauen unterwegs – wir alle hatten das gleiche äußere Ziel, aber unterschiedliche innere Ziele. Jede hatte andere Dinge (auch im übertragenen Sinne) in ihrem Rucksack, der jeden Tag immer wieder neu aufgesetzt werden musste – genau wie im täglichen Leben.

Genau das zeigt uns diese Zeitqualität der Schnitterin ganz deutlich. Wo ist mir mein Rucksack in diesem Leben zu schwer geworden, weil sich immer mehr Ballast dort ausgebreitet hat? Was brauche ich wirklich und für was kann ich meine Sichel erheben und durchtrennen, weil es mir nicht mehr dienlich ist? Ich darf mir aber auch die Frage stellen: Welche Früchte meines Lebens sind jetzt süß, erfreuen mich und möchten mit anderen geteilt werden? Wenn ich mich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetze, darf ich erkennen, dass es mich leichter und freier macht, wenn ich meine Sichel erhebe und alten Ballast abtrenne. Erst dann kann ich mich auf das konzentrieren, was mein Leben wirklich erfüllt und was später meine wirkliche Lebensernte sein wird. Natürlich gehört zu der Schnitterin auch eine große Portion Mut, sich selbst in aller Ehrlichkeit mit den Licht- und Schattenseiten zu erkennen, zu begegnen und zu sich zu stehen. Manchmal gehört hierzu, dass ich dann auch einmal ein deutliches „Stopp“ aussprechen, wenn meine Grenzen nicht gewahrt werden.

Gila Antara, die ich sehr schätze, hat in den vergangenen 1 ½ Jahren neue Lieder zum Thema „Pilger einer neuen Zeit“ geschrieben und aufgenommen. Eines dieser Lieder passt genau zu diesem Thema:

„Ich habe soviel gemacht und ich habe genug gemacht.
Ich ernte jetzt die Schätze meines Lebens.
Ich habe soviel gemacht und habe genug gemacht.
Ich ernte jetzt die Schätze meines Lebens.
Ich fahre die Ernte ein und bring sie heim zu mir.
Ich lass mich tiefer auf mich selber ein, das Ungewisse liegt vor mir.“
https://www.youtube.com/watch?v=SOXn_tYdGIY

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Aktuelles im Juli

Jeder muss seinen Frieden in sich selber finden und soll dieser Frieden echt sein,  
darf er nicht von äußeren 
Umständen beeinflusst sein.“  
(Mahatma Ghandi)

Sommer – Sonne – Strand – Berge – Meer
Das sind Bilder, die wir uns in diesem Sommer wünschen. Nachdem der letzte Sommer zwar mit viel Sonne – aber auch mit vielen Einschränkungen erlebt wurde, haben wir uns in diesem Jahr alle so sehr auf einen unbeschwerten Sommer mit Begegnung und Spaß gefreut. Doch jetzt sind wir mit Bildern konfrontiert, die uns den Atem anhalten lassen. Viele Menschen haben ihr Zuhause mit allem  (auch mit vielen ideellen Werten) verloren und manche haben sogar ihr Leben lassen müssen.

Die Macht dieser Wassermassen macht mich sprachlos und löst in mir ein Ohnmachtsgefühl aus. Doch sind wir wirklich ohne Macht oder ist es eher die Angst vor dem Ungewissen, die uns lähmt?

Beim Schreiben dieser Zeilen denke ich an ein Lied von Gila Antara, welches ich schon öfters zitiert habe: „Ich bin sicher, in der Unsicherheit. Ich lebe im Wandel der Zeit – in der Unsicherheit finde ich zu mir.“ In diesem Lied steckt für mich so viel Kraft und Zuversicht, dass ich glaube, dass wir alle – jede auf ihre Art und Weise – etwas dazu beitragen können, diese Erde wieder zu einem Ort der Freude zu machen, indem wir Verantwortung für unser Handeln und für unsere Worte übernehmen. Für keinen von uns gibt es eine dauerhafte Sicherheit, nichts ist von Bestand, denn alles ist ständig in Be“Weg“ung.

Als mehrfache Großmutter sehe ich es als meine – vielleicht wichtigste – Aufgabe an, für unsere Kinder meinen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten, in dem ich mich klar ausrichte – in meinem Konsumverhalten, in meinen Reisetätigkeiten, aber auch in der Reflexion meines Verhaltens und im Agieren im Außen. Mir hilft es, wenn ich am Ende eines Tages mir die Zeit zur Reflexion des Tages nehme und nachspüre, auf welche Dinge/Worte ich reagiert habe und die ausgelösten Gefühle bewusst wahrnehme, damit sie in mein Leben integriert werden können.

Bevor wir etwas oder jemanden be“urteil“en, sollten wir uns immer fragen, was dieses „Urteil“ über uns selber aussagt, z.B. wo bin ich ungeduldig, wenn andere mich mit ihrer „Langsamkeit“ nerven und ich mal wieder eilig unterwegs bin? Denn ich kann mich immer nur selber im anderen erkennen. Wenn wir beginnen, nicht mehr im Außen zu suchen, was tief in uns Heilung erfahren möchte, wird vieles nebensächlich und erst dann können wir in unserer wahren Größe erstrahlen.

Bei der Auseinandersetzung mit dieser Naturkatastrophe habe ich mich gefragt, was dieses „wie innen – so im außen“ bedeutet und welche Botschaft dahinter steckt. Denn für mich bekommen die hermetischen Gesetze immer mehr Bedeutung. Es ist doch auch erstaunlich, dass unsere Erde zu ca. 71 % mit Wasser bedeckt ist und gleichzeitig der erwachsene Mensch zu ca. 70 % aus Wasser besteht.

Doch welche Botschaft steckt hinter diesen Wassermassen? Das Wasser steht für unsere unsere Emotionen/Gefühle und diese – egal welche – möchten alle gefühlt werden. Wenn wir jedoch unsere Umwelt betrachten, werden diese sehr stark zensiert. Schmerzliche Gefühle werden schnell zugedeckt und in der Werbung werden wir mit „positiven“ Gefühlen geflutet. Wir erkennen dieses auch an dem Wert, den der Tod und die Trauer in unserer Gesellschaft haben. Doch wer mag entscheiden, was gut und was schlecht an unseren Gefühlen ist? Alles gehört zu uns und möchte seine Daseinsberechtigung haben. Gerade bei uns in Deutschland wirkt das kollektive Kriegstrauma noch sehr stark, was viele Untersuchungen bestätigen. Dadurch sind viele Gefühle immer noch stark blockiert und Gefühle, die immer wieder ins Unbewusste gedrängt werden, schießen dann irgendwann explosionsartig an die Oberfläche.

Ich möchte hiermit ausdrücklich sagen, dass es nicht um Schuldzuweisungen geht, sondern darum, dass jede eingeladen ist, mitfühlend zu sich selbst zu sein, denn erst dann können wir dem anderen ungetrübt zuhören. Lasst uns einander die Hände reichen und im Kreis gemeinsam mit dem Wandel gehen, der schon lange eingeläutet ist und immer mehr Bedeutung findet. Am 25. Juli ist der nächste Vollmond – eine gute Gelegenheit, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen.

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Die Räder des Lebens

Überall begegnen uns die unterschiedlichsten Räder:

  • Jahreskreis mit Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter
  • Himmelsrichtungen mit Süden, Westen, Norden und Osten
  • Lebensrad mit Geburt, Leben und Sterben
  • Tierkreiszeichen mit Sonne, Mond und anderen Planeten

Als ich anfing, mich mit der Musik und den Klängen intensiver  auseinanderzusetzen, wurde ich sehr schnell zu den unterschiedlichen Rädern geführt und so durfte ich erkennen, dass nichts statisch ist, sondern dass alles in Bewegung, alles ist miteinander verbunden, nichts ist getrennt voneinander ist. Das alles miteinander verbindende Element ist für mich der Klang, denn wo Bewegung ist, entsteht eine Schwingung, wo Schwingung ist, entsteht Klang. Wenn ich dieses Bild weiter wachsen lasse, bin ich wieder beim Kreis angekommen, der alles zusammenhält, der wie ein Netz alles miteinander verwebt. Denken wir dabei nur an ein Spinnennetz oder an die Kreise, die sich bilden, wenn ein Stein ins Wasser geworfen wird. Ganz deutlich zeigt sich dieser Kreis in unseren Jahreszeiten.

Deshalb ist so mein Weg der Auseinandersetzung mit tiefen Lebensthemen entstanden und lädt mich immer wieder zu neuen schönen Erkenntnissen ein.

Gerne lasse ich euch hieran teilhaben:

  • In Einzelbegleitungen (nach vorheriger telefonischer Terminabsprache)
  • in Gruppenangeboten (diese sind unter der Rubrik "Termine" zu finden)
  • oder in den vielen Texten auf meiner Homepage

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Aktuelles im Mai

Das Glasperlenspiel

„…Der Blick in den Sternenhimmel
und ein Ohr voller Musik
vor dem Zubettgehen,
das ist besser als alle
deine Schlafmittel…“
(Hermann Hesse)


Schon seit vielen Jahren faszinieren mich Klänge und so bin ich im Laufe der Jahre immer tiefer in dieses Thema eingestiegen und inzwischen auch bei den „Sternen“ angekommen.

Mein neues Projekt ist die Stimmgabeltherapie, mit denen ich sowohl die Chakren ausgleiche, als auch unterstützend bei Unwohlsein helfen kann. In der nächsten Zeit werde ich die Stimmgabeltherapie (Phonophorese) noch genauer vorstellen.

Sicher fragt ihr euch, warum ich das jetzt schon erwähne! Für mich dient es als Brücke, zu meinen Voll-/Neumondvideos, denn die Stimmgabeln, die ich einsetze, entsprechen den Planetenstimmungen. Die Auseinandersetzung mit dem, was außerhalb unseres Planeten klingt und schwingt ist meine logische Konsequenz, an der ich euch gerne teilhaben lassen möchte.

Ich finde diese Auseinandersetzung gerade in der jetzigen Zeit sehr spannend. Was ist Wirklichkeit? Was nehme ich wahr? Es gibt so viele Fragen und so viele Antworten, die nicht eindeutig beantwortet werden können - und dennoch sind sie da: Die Fragen und die Antworten! Aber das, was ich davon an mich heranlasse, unterliegt einzig und allein meiner Wahrnehmung.

Ich wünsche mir, dass wir durch die Auseinandersetzung mit uns selbst und unserem Inneren aufhören, die Antworten im Außen zu suchen und so immer mehr Heilung geschehen kann.

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Aktuelles im April

 

Aktuelle Gedanken zum Jahreskreisfest Beltane bzw. zur Walpurgisnacht:

Als ich überlegt habe, welche Gedanken zum Jahreskreisfest ich mit euch teilen möchte, fiel mit ein, dass Inge Gleich aus Altenhundem mir kürzlich ein von ihr geschriebenes Gedicht hat zukommen lassen. Als ich dieses noch einmal durchlas, war mir sehr schnell klar, dass ich es (nach Rücksprache mit Inge) mit euch teilen möchte.

Dieses Miteinander, zu dem wir zu Beltane bzw. zur Walpurgisnacht eingeladen werden, ist nicht statisch, kein Wettkampf, kein „schneller-höher-weiter“, sondern von Lebendigkeit geprägt.

Beltane ist das ursprüngliche (Mond-)Fest der Kelten gewesen und wurde in einer Vollmondnacht zwischen der Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche und der Sommersonnenwende gefeiert. Das Licht der Sonne und somit die Lebendigkeit ist nun endlich zurückgekehrt. Um Beltane war dieses Fest den Hexen gewidmet. Sie hatten eine gute Anbindung an die Natur und konnten ihrer inneren Weisheit trauen. Dieses Wissen in Verbindung mit ihrer Intuition hat diesen Frauen große Heilerinnenkräfte verliehen.Vieles von diesem Wissen ist damals verloren gegangen und doch sind so viele Frauen heute unterwegs, um sich wieder hieran zu erinnern.

Wie schön wäre es, wenn auch dieses Wissen wieder einen gebührenden Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommt. Es muss nicht für jedes Wehwechen eine ´"Pille" eingeworfen werden, manchmal helfen bestimmt auch liebevolle Zuwendung, achtsame Berührung oder ein mit Bedacht ausgewähter Kräutertee.

Ich bin nicht gegen die Wissenschaft, sie hat mir schon einmal das Leben gerettet und ist für unsere moderne Gesellschaft unabdingbar. Aber warum können unsere weiblichen Fähigkeiten nicht den gleichen Stellenwert bekommen?

Ich möchte noch einen Impuls aufgreifen und zwar wurde in der frühenchristlichen Zeit die Walpurgisnacht, die in der Regel am 30.04. gefeiert wird, ins Leben gerufen. Dieser Brauch ist entstanden, weil zu der Zeit immer noch häufig heidnische Feste gefeiert wurden.
Wie oben bereits erwähnt, wurde den Hexen heilende Kräfte nachgesagt und so wurde nach einem neuen Vorbild für dieses Fest gesucht und in der heiligen Walpurga, die von 710-779 lebte und eine Äbtissin in England war, gefunden. Sie war auch für verschiedene Krankenheilungen bekannt und so wurde Walpurga die Schutzheilige gegen Krankheiten, Hungersnöte, Tollwut und gegen Missernten. 100 Jahre nach ihrem Tod wurde die heilige Walpurga am 1. Mai 870 heilig gesprochen. Auch hier es wieder eine Frau, die mit ihrer besonderen Gabe Heilung in die Welt bringt

Wenn ich das jetzt schreibe und lese, erkenne ich einen deutlichen Bezug zu unserer heutigen Zeit. Immer geht es um Heilung und Zuversicht in schwierigen Zeiten. 

Ich glaube, dass in uns allen heilende Kräfte wirken. Bei der einen ist es die Liebe zur Natur, bei der anderen die Liebe zu Poesie, bei mir die Liebe zur Musik und so hat jede Stärken in sich, mit denen die Welt bunter und lebhafter gestaltet werden kann. Indem wir uns mit unseren Fähigkeiten auseinandersetzen, sie ins Leben bringen bzw. unserem Leben einen Ausdruck verleihen, heilen wir immer ein Stück von uns selbst und auch im anderen, wenn wir ihn/sie hierdurch berühren.

Wie bunt diese Fähigkeiten sind, wird auch in diesem Newsletter deutlich und das ist für mich ein sehr schönes Gefühl. Wir haben hier bei uns in unserer engsten Umgebung so vielfältige „Frauenkraft“, die tolle Projekte in die Welt bringen und so - meiner Meinung nach - einen hohen gesellschaftlichen Dienst für ein lebenswertes Miteinander leisten.

Ich würde mich freuen, wenn wir diesen Projekten viel mehr Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht entdeckt die eine oder andere von euch auch ein noch schlummerndes Talent, welches (vielleicht am 30.04.) geweckt, ins Leben gebracht und von anderen begrüßt werden möchte. 

„Traue dich, dich mit all deinen Fähigkeiten und mit deiner Lebendigkeit zu zeigen!“ - so lautet mein Leitspruch für die Walpurgisnacht! Lass deinen Rosengarten erblühen.

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Aktuelles im März - der Aufbruch

„Leben wird nicht gemessen
an der Zahl von Atemzügen,
die wir nehmen,
sondern an den Momenten,
die uns den Atem nehmen.“
Maya Angelou (Schriftstellerin)

Überall ist der Frühling schon zu spüren: die ersten Frühlingsblüher, die ihre Nase schon aus der Erde gestreckt haben, die Luft, die schon ganz anders riecht, als noch vor einigen Wochen und auch das Licht, dass uns schon viel längere Tage schenkt. All dieses Erwachen wird dennoch weiterhin getrübt von der scheinbar nicht enden wollenden Pandemie, welche sicherlich bei uns allen schon mal den Atem hat stocken lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir von dieser Zeit geprägt sein werden und würde mich sehr freuen, wenn diese ganzen jetzt offensichtlich gewordenen Defizite in Angriff genommen werden und Ansporn für eine bessere Zukunft für alle Menschen, Tiere und auch für unsere Natur sind. Ich persönlich komme immer wieder auf den Kreis zurück. Wenn wir dieses Prinzip erkennen und in unser Leben integrieren, kann sich so vieles wandeln. Wir verbinden uns im Kreis und sind alle gleichwertig, wir schauen auf den Jahreskreis und erkennen den Zyklus vom Werden und Vergehen als etwas Selbstverständliches.  

Im diesem Monat steht ein weiteres Jahreskreisfest an, zu dem ich euch wieder herzlich einladen möchte. Wir feiern am 21. März 2021 um 19.30 Uhr (online) die Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche. Für einen kurzen Augenblick halten sich das Helle und das Dunkle in der Waage - wie beim Ein- und Ausatmen. Für einen winzigen Augenblick ist die Lunge optimal gefüllt oder geleert - je nach Atemfluss. In diesem Augenblick gibt es keinen Druck. Versuche einmal, diesen Moment wahrzunehmen.  
Wie beim vergangenen Mal, erstelle ich wieder einzelne Audiodateien. Wer dabei sein möchte, schicke mir bitte eine kurze Mail.

Nach einem langen Winter oder nach dieser Pandemie möchten wir wieder die Lebendigkeit in uns und um uns herum spüren, deshalb würde ich freuen, wenn wir einen kraftvollen Kreis für uns aufbauen können und unsere erwachende Lebendigkeit in die Welt geben. Fühle dich herzlich eingeladen, teilzunehmen.

Aktuelle Gedanken zur Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche:
Dieses Jahreskreisfest steht für den Gleichklang. Alles ist gleich wichtig: der Tag-die Nacht, das Werden-das Vergehen, das Männliche-das Weibliche, das Helle-das Dunkle, die Sonne-der Mond. Diese Liste lässt sich noch fortsetzen.

Viele Strukturen sind derzeit so patriarchalisch und haben so stark Oberhand gewonnen, dass unsere Erde ziemlich aus dem Lot gefallen ist. Entwicklungen werden nicht mehr zyklisch gesehen, sondern meistens nur noch linear - jedes Ergebnis, jedes Erlebnis muss getoppt werden, damit von einem Erfolg gesprochen werden kann. Dieses System hat mich schon in den vielen Jahren, in denen ich in der mittelständischen Industrie gearbeitet habe, irritiert.

Vielleicht ist mir auch gerade wegen dieser Erfahrung die Auseinandersetzung mit dem Jahreskreis so wichtig geworden. Ich bin der Überzeugung, dass es immer wieder eines Ausgleichs bedarf, denn ohne die Nacht können wir den Tag nicht schätzen, ohne das Dunkle nicht das Helle, ohne den Tod nicht das Leben, ohne das Weibliche nicht das Männliche. Ich möchte hier noch erwähnen, dass wir alle sowohl weibliche, wie auch männliche Anteile in uns tragen und so geht es nicht nur um den Ausgleich im Außen, sondern auch um den Ausgleich in uns selber.

Doch können wir das wirklich für uns so bestätigen? Wo können wir auch zu den weiblichen Qualitäten unser eindeutiges „Ja“ sagen, z.B. dass das Gebären des neuen Lebens immer durch die Frau geschieht? Wie oft wird uns die Dunkelheit als Angst machend und unheimlich dargestellt? Doch die Dunkelheit hat nichts Böses oder Schlechtes, sie ist notwendig, um neues Leben wachsen zu lassen. Dann kommt mir in diesem Zusammenhang auch die Frage, warum „der Mond“ männlich sein soll? Vor dieser patriachalen Zeitepoche war die Mondkraft eindeutig als „die Mondin“ dem Weiblichen zugehörig, spiegelt sie doch den weiblichen Zyklus wider. Dies sind nur wenige Beispiele, wo die urweiblichen Qualitäten durch das Patriachat ins Negative geführt wurden.

Vor dem jetzt anstehenden Jahreskreisfest wurden vor einigen Tagen sowohl der Weltgebetstag der Frauen als auch den Weltfrauentag gefeiert. Ist es Zufall, dass diese beiden Tage mit dem Aufbruch in der Natur / dem Gebären des Frühlings zusammenfallen?
Jede von euch wird ihre eigene Einstellung zu beiden „Frauentagen“ haben. Ich spüre, dass in beiden Festen so viel mehr steckt und sie sich eigentlich verbinden sollten, denn für mich beinhalten sie ein „sowohl als auch“.
Die Beschäftigung mit diesen Frauentagen führt mich weiter zu der Frage: Was bedeutet es eigentlich Frau zu sein? Hiermit werden wir uns im Jahreskreisfest beschäftigen.

Ich freue mich über jede einzelne von euch, die sich einlässt, sich erforscht, diese Erkenntnis ins Leben integriert und so Stück für Stück zu mehr Ausgewogenheit, die sich auch im großen Ganzen niederschlägt beiträgt. Ich freue mich auf einen kraftvollen Frauenkreis im Jahreskreisfest.

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Aktuelles im Februar - der Keimling

Ich will es wagen, mich der Welt zu zeigen
Es gibt kein Zögern, nur Stück für Stück aufsteigen
Ohne Zartheit zu verlieren, von Wurzeln gehalten
aus der Geborgenheit des Schoßes sich neu zu entfalten

Noch gefangen im Nirwana am besonderen Ort
Bin nicht mehr ganz hier und noch nicht ganz dort
Spüre den Aufbruch in eine neue Welt
es gibt nichts mehr, was mich jetzt aufhält

Will säen die Hoffnung, den Frieden, die Kraft
für ein Leben, das Zuversicht uns allen erschafft
gemeinsam - all-eins-sein, verbunden und frei
weben das Netz der neuen Zeit - komm, sei dabei!
(Sigrid Baust)

Immer wieder lese ich nach, was ich vor einem Jahr geschrieben habe und welche Themen sich zu dem Zeitpunkt gezeigt haben  Ich war erstaunt, dass ich vor einem Jahr so ausgiebig über das Thema „Wandel“ geschrieben habe. Niemals hätte ich gedacht, dass dieser Wandel so einschneidend für uns alle wird und alle Strukturen auf den Prüfstein legt.

Die Ereignisse in den Niederlanden erschrecken mich. Es werden die aktuellen Umstände zum Anlass genommen, um anderer Menschen Eigentum zu beschädigen. Im Kleinen konnten wir es auch in den ersten Januarwochen erleben, als der Wintereinbruch kam und (Eigentums-)Grenzen einfach missachtet wurden. Für mich klingt das nach einer Ohnmacht - ohne Macht - in einer machtvollen Tat. Denn mit diesen Aktionen wird immer noch mehr Hass und Wut erzeugt. Wirklich bewirken tut niemand etwas damit.

Eine etwas subtilere Art Negativität zu schüren, ist das Beharren auf der eigenen Meinung - egal auf welcher Seite jemand steht. Eine eigene Meinung zu haben ist natürlich  grundsätzlich nichts Schlimmes, sondern eher etwas Gutes und kann zum Austausch anregen. Aber in dem Augenblick, wo ich nur noch meine Meinung gelten lasse, fängt für mich die offensichtliche Manipulation an. Die Welt und alles was dazu gehört ist so komplex, dass es nicht nur DIE Wahrheit gibt und vor allem, dass es dafür keine einfachen Lösungen gibt.

Ja, wir werden manipuliert: In jedem Geschäft, mit jedem Click im Internet, in jeder Begegnung, in jedem Gespräch, in der Politik usw. Ich kann den Satz aber auch anders schreiben: Ja, auch ich manipuliere in jeder Begegnung und in jedem Gespräch, um meine Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen. Eine ganz schön herausfordernde Aussage. Aber genauso wie man nicht nicht kommunizieren kann, kann man nicht nicht manipulieren. Weil wir immer in Resonanz gehen - in welcher Form auch immer - insbesondere auch nonverbal. Deshalb passt die Gleichung: „Da sind die Bösen und hier sind die Guten“ einfach nicht. Ich kann das Böse und ebenso wie das Gute im anderen nur „er-kennen“, wenn ich es in mir „kenne“, es also auch ein Teil von mir ist. Deshalb schaue ich immer gerne danach, was sich dahinter verbirgt, warum z.B. so spaltend reagiert wird. Natürlich kann ich jetzt hier keine Lösung anbieten. Aber letztendlich ist es immer ein Zeichen von Mangel - worin dieser Mangel auch immer bestehen mag: Liebe, Vertrauen, Mut, Hoffnung usw. Deshalb freue ich mich auch, dass ich - nach einer vagen und ungenauen Einführung im letzten Newsletter - jetzt eine Form gefunden habe, wie wir uns gegenseitig Kraftquellen sein können.

Die jetzige Zeit wandelt und fordert uns auf, unsere kreativen Möglichkeiten zu entfalten, damit wir wieder mehr im Kreis zu einem gebenden und nehmenden Miteinander kommen: Liebe bei Lieblosigkeit, Stärkung bei Kraftlosigkeit, Mut bei Mutlosigkeit, Hoffnung bei Hoffnungslosigkeit, Verständnis bei Verständnislosigkeit.

Physisch können wir noch nicht wieder im Kreis zusammenkommen, dennoch können wir ein Netz der Verbundenheit weben. Was hilft dir, wenn der Tag mal so richtig grau ist?

Wer mag kann gerne seine Kraftquelle auf meiner Homepage veröffentlichen und damit Mut, Kraft, Hoffnung usw. an andere weitergeben. Ich würde mich über viele Kraftquellen für uns alle freuen.

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Nichts bleibt, wie es ist

Ich träume mich satt
an Geschichten
und Geheimnissen

Unendlicher Kreis aus Sternen
ich frage sie
nach Ursprung Sinn und Ziel
sie schweigen mich weg

Den Orten die ich besuche
gebe ich neue Namen
nach den Wundern
die sie mir offenbaren

Nichts bleibt wie es ist
es verwandelt sich
und mich

(Rose Ausländer)

 

Inzwischen sind die Rauhnächte abgeschlossen und langsam kehrt der Alltag wieder ein. Noch liegt das neue Jahr wie ein unbeschriebenes Buch vor uns und keiner weiß, mit welchen Zeilen es am Ende des Jahres beschrieben sein wird. Dennoch lässt mich die äußere Welt bereits jetzt den Atem anhalten. Alles ist so komplex geworden, dass wir kaum noch einen Überblick über alles haben können. Was ist gut - was ist schlecht? Was ist richtig - was ist falsch? Es gibt keine allgemein gültige Antwort auf die meisten Fragen. Worauf wir allerdings Einfluss haben, ist unser Miteinander.

Aus kollektiver Sicht haben wir uns diese Welt der Spaltungen und der Zerrissenheit durch unsere Gedanken und durch unser Handeln geschaffen. Sie spiegelt viele Altlasten und unerlöste Glaubensmuster wider.

Wenn ich mich darauf besinne, dass alles was im Außen passiert auch Anteile in meinem Inneren widerspiegelt, dass alles was im Großen stattfindet, auch im Kleinen Bestand hat, fühle ich mich erst einmal wieder auf mich zurückgeworfen - auf meine eigenen Glaubenssätze, auf meine (vielleicht seit Generationen auch vererbten) Muster.

Rose Ausländer schreibt in ihrem Gedicht, dass wir immer die Wahl haben. Was geschieht, wenn wir mit Blick auf das Weltgeschehen uns immer klarer darüber werden, wie unsere Zukunft (auch für unsere Kinder und Enkelkinder) aussehen soll? Wir alle haben die Möglichkeit, die Veränderung zu sein, die wir uns wünschen. Alles was wir bewusst und mit liebevoller Hingabe machen, bringt Licht in diese Welt - ein nettes Wort, ein Lächeln in den Augen, eine Hilfestellung. Je größer dieser Kreis wird, umso mehr können wir gestalten. Es geht jetzt gar nicht mehr so sehr um das „Ich“, sondern vielmehr um ein gemeinschaftliches „Wir“.

Dazu ist es zunächst erforderlich, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen und unsere Gewohnheiten (insbesondere im Umgang miteinander) betrachten und bereit sind, alles zu fühlen und wahrzunehmen, was sich zeigen will. Erst dann können wir die Muster, die uns heute nicht mehr dienlich sind, ablegen und aus den - häufig unbewussten - Projektionen und Schuldzuweisungen aussteigen.

Das alles wird zunächst für Chaos sorgen, den dieses wohnt in jedem Neubeginn: Das Alte kämpft noch um seinen Weiterbestand und das Neue ist noch nicht ganz da. Es gilt die eigene Klarheit und Ausrichtung im Blick zu behalten und zu fokussieren - ähnlich eines Bogenschützens, der sein Ziel ganz ruhig und mit starkem Blick anvisiert, um dann im optimalen Augenblick zu handeln.

Mich erreichte in den letzten Tagen eine sehr schöne Geschichte, die zum Ende dieser Weihnachtszeit und auch in diese besondere Zeit sehr gut passt. „Drei Könige lernen teilen“ (AutorIn unbekannt). Ich habe diese Geschichte verklanglicht und in meiner Dropbox hinterlegt. Wer möchte, kann sie sich gerne anhören. (Ich füge den Text am Ende dieses Schreibens ein.)

https://www.dropbox.com/s/zeht3ey546on6jx/Drei%20K%C3%B6nige%20lernen%20teilen.mp3?dl=0

Es wäre schön, wenn ihr die Geschichte auf die heutige Zeit übertragt und schaut, was ihr geben könntet bzw. was ihr euch wünscht, zu empfangen, was zusammengefügt werden kann. Vielleicht erkennt ihr, wie ihr euch diese Welt wünscht und welcher Weg euch ruft, um bewusster zu werden? Lasst eure Ideen und Vorstellungen groß werden. Vielleicht entsteht daraus ein Kreis als Nährboden für neues Wachstum. Mir kommt gerade beim Schreiben die Idee, wie schön es wäre, wenn wir gemeinsam etwas kreieren können. Ich habe noch keine genaue Vorstellung. Denke ich jedoch an das weiter oben beschriebene „Wir-Gefühl“, so ist das keine Einzelaktion, sondern bedarf eurer Anregungen für ein gemeinsames Wirken.

Schreibe mir doch einfach, was du in die Welt bringen möchtest, welche Wünsche/Ideen du hast, welche Visionen Gestalt annehmen dürfen. Das sollen keine riesigen Projekte sein, sondern vielleicht kann der Same, der bereits in uns allen wohnt, keimen und irgendwann dadurch Frucht bringen, dass wir uns zusammentun. Zu Beginn ist es vielleicht nur ein Brainstorming in einer Rubrik auf meiner Homepage, die entstehen und wachsen kann. Alles kann - nichts muss!

Seien wir - jede/r für sich - die Veränderung, die wir uns alle wünschen.

Je mehr ich darüber nachdenke, umso klarer und freudiger fühlt sich diese Art der Vernetzung für mich an. Ich fände es sehr schön, wenn ihr mir schreibt (natürlich veröffentliche ich keine Namen auf der Homepage - außer es ist ausdrücklich gewünscht).

Mit diesen Gedanken und Ideen wünsche ich euch allen einen guten Start in das neue Jahr.

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Drei Könige lernen teilen

Drei Könige hatten lange beim Kind gesessen. Dankbar und voll von Eindrücken waren sie am Ziel ihrer langen Reise. Jeder König hatte seine Geschenke neben die Krippe gelegt. Nun nahmen sie Abschied. Doch jeder dachte für sich: „Ich will zur Erinnerung an dieses wunderbare Geschehen eine Kleinigkeit mitnehmen.“ Aber außer ihren Geschenken war wenig im Stall. Und das Wenige wollten sie dem Kind und seinen Eltern lassen. So nahm der eine König etwas Erde vom Boden, füllte sie in einen Beutel und hängte ihn an seinen Mantel. Der andere König füllte etwas Wasser aus dem Trog in ein Fläschchen, verschloss es gut und legte in seine Reisetasche. Der dritte König bat um einige Strohhalme aus der Krippe. An einem Halm war sogar noch eine ganze Ähre mit Körnern. Stroh und Ähre verwahrte er ganz sorgfältig in einem Kästchen.

Es war schon fast wieder Tag. Der Himmel wurde heller und die vielen Sterne verloren immer mehr an Kraft. Nur der große Stern, der ihnen den Weg gezeigt hatte, leuchtete noch kräftig, als wolle er das Wunder der Nacht in den Tag hinein strahlen lassen. Schweigend traten die Könige vor die Hütte. Schweigend umarmten sie sich und schweigend nahmen sie Abschied von einander. Dann gingen sie auseinander, jeder in sein Land: Der eine nach Osten, der andere nach Süden und der dritte nach Westen. Sie waren erfüllt von dem, was sie gesehen und gehört hatten und freuten sich darauf, zu Hause erzählen zu können. Der König des Ostens ritt auf einem schwarzen Pferd. Der König des Südens ritt auf einem Kamel und der König des Westens fuhr mit einem Schiff. So kamen sie alle recht schnell zu Hause an. Wem sie unterwegs begegneten, erzählten sie von dem Wunder im Stall und zeigten ihre Schätze.

Der König des Ostens zeigte das Wasser, der König des Südens zeigte die Erde und der König des Westens die Ähre mit den Körnern.

Doch welch ein Erschrecken, als sie zu Hause ankamen! In allen Ländern warteten die Menschen. Sie waren traurig und lebten in Angst. Das Land im Osten war nach einem großen Unwetter überschwemmt worden. Deiche waren gebrochen, Felder und Äcker überflutet, nichts konnte wachsen. Die Menschen hungerten und waren ohne Hoffnung. Ohne feste Erde und ohne Saatgut konnten sie nicht leben.

Das Land im Süden litt seit Jahren unter einer großen Dürre. Kein Regen war gefallen. Die Erde war verkrustet und trocken. Nichts konnte mehr wachsen. Die Menschen hungerten und verzweifelten. Ohne Wasser war alles aussichtslos und umsonst. Das Land im Westen war durch ein großes Erdbeben zerstört worden. Die Lebensmittel wurden immer knapper und die Menschen begannen, sich um ein Stück Brot zu schlagen. Ohne Hilfe von außen waren sie verloren.

Da waren also die drei Könige endlich wieder zu Hause und wollten von der Geburt des Erlösers erzählen und nun diese Schreckensmeldungen. Verzweifelt standen sie da, der König im Osten vor der Überschwemmung, der König im Süden vor der Dürre und der König des Westens vor den Trümmern in seinem Land. Geblieben waren ein Beutel Erde, eine Ähre und ein Fläschchen mit Wasser. Mehr nicht. Kein Gott, keine Hilfe, kein Engel und kein Kind. Als sie so traurig da standen, schauten sie fast gleichzeitig zum Himmel. Da war er! Da war er wieder – der große Stern! Der Stern, der ihnen schon einmal den Weg zum Kind und zu seinen Eltern gezeigt hatte, leuchtete in der Dunkelheit auf. Das musste ein Zeichen sein, ein Zeichen Gottes, der ihnen helfen wollte.

Schnell packten sie ihre Reisetaschen. Sie vergaßen nicht die Erde, das Wasser und die Ähre. Der König im Osten nahm das schnellste Pferd seines Landes; der König im Süden das schnellste Kamel. Der König im Westen bestieg das schnellste Schiff. Und so war es kein Wunder, dass sie nach kurzer Zeit mit Hilfe des Sterns aufeinander trafen. Aber da war kein Stall, kein Kind und da waren keine Eltern.

Da waren nur sie. Betreten schauten sie sich an. Jeder holte aus seiner Tasche, was er damals mitgenommen hatte aus dem Stall von Bethlehem. Der König des Ostens das Wasser, der König des Südens die Erde und der König des Westens die Ähre. Sie legten ihre Schätze neben einander. Jeder erzählte vom Unglück in seinem Land: von der Überschwemmung, von der Dürre, vom Erdbeben. Und jeder erzählte, was seinem Volk dringend fehlte. Und als sie so beisammen saßen, um Erde, Wasser und Körner, da gingen ihnen die Augen auf. Sie erkannten: Wenn wir alles zusammenlegen, dann kann Weizen wachsen - Brot für die Menschen in allen Ländern. Wir müssen nur teilen, was wir haben. Wir müssen nur die Grenzen öffnen, teilen und zusammenlegen. Wenn wir miteinander teilen, was wir haben, dann reicht das Brot eines Tages für die ganze Welt. Sie umarmten sich und nahmen Abschied. Zu Hause angekommen, gaben sie den Soldaten den Befehl: „Öffnet die Grenzen; teilt, was ihr habt; gebt ab, was anderen fehlt!“ Und so teilten die Völker des Südens, des Westens und des Ostens, was sie hatten. Kein Mensch musste vor Hunger sterben. „Danke, guter Gott“, sagten alle Menschen im Osten, Süden und Westen. „Danke, dass das Kind in der Krippe unseren Königen einen Weg gezeigt hat aus dem Elend.“ Und sie feierten alle miteinander ein großes Fest, so kunterbunt, wie bis dahin auf der Erde nie gefeiert worden war.

Und die Könige sandten Boten aus dem Land des Ostens, aus dem Land des Südens und aus dem Land des Westens zum König des Nordens. Den Boten gaben sie als Zeichen des Wunders Erde, Wasser und eine Ähre mit. Der Stern begleitete die Boten auch in das Reich des Nordens. Die Boten erzählten auch im Land des Nordens vom Kind in der Krippe, vom Heiland der Welt, von den Engeln, vom Frieden und von dem Wunder, das sie selbst erlebt hatten. Und so erreichte die wunderbare Nachricht von der Geburt des Erlösers auch unser Land.

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Kostenlose Rauhnachtsimpulse 2020 / 2021

Einladung, die Rauhnächte oder auch „die Zeit zwischen den Jahren“ bewusst zu gestalten

Ein bewegtes Jahr mit vielen Fragen und Spaltungen neigt sich dem Ende. Manche Menschen sind an ihre Grenzen gestoßen, für andere bedeutete dieses Jahr, sich in den Stillstand zu begeben. In dieser emotionalen Zeit bieten Rauhnächte eine gute Gelegenheit, dieses Jahr für sich selbst zu reflektieren und gleichzeitig nach vorne zu schauen.

In frühen Jahren hat man die Zeit zwischen Weihnachten und dem Drei-Königsfest genutzt, um im Familienkreis zu feiern, Weisheiten weiterzugeben, in sich einzukehren und das neue Jahr zu planen. Oftmals wurde diese Zeit auch als besonders bedrohlich und gefährlich erlebt, was einfach dem Umstand geschuldet war, dass draußen die Winterstürme tobten und es nur spärliche Beleuchtung gab. Vielfach hatten die Menschen das Gefühl, sich „außerhalb der Zeit“ zu befinden. Und so wurde diese Zeit als sehr intensiv - mit vielen Ritualen - erlebt, in der es galt, Altes abzuschließen und Streit zu beenden, damit man unbelastet in das neue Jahr gehen konnte. Auch versuchten die Menschen sich durch Kräuterräucherungen gegen die unheilvollen Kräfte des Übergangs zu schützen. Daher stammt der Begriff der Rauchnächte. Noch heute ziehen die Sternsinger am 6. Januar längs die Häuser und segnen diese.

Die Rauhnächte gehen zurück auf das von den Germanen errechnete Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Als man vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und 12 Nächte übrig - die heutigen Rauhnächte. Nach der Wintersonnenwende beginnt die Kernzeit der Rauhnächte. Vom 21.12. bis zum 24.12. steht die Sonne still - diese Zeit kann zur Einstimmung genutzt werden -, danach beginnen die Rauhnächte, wobei jede immer für 24 Stunden gilt. Die Bezeichnung „Nacht“ hängt mit dem keltischen Jahreskreis zusammen, nach dem es ein Tages-Halbjahr und ein Nacht-Halbjahr gibt. Jede Rauhnacht wendet sich an einen Monat und die diesem zugeordnete Kraft. Somit wandern wir in den Rauhnächten einmal durch den gesamten Jahreskreis und dürfen die unterschiedlichsten Formen bewusst wahrnehmen. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Ausrichtung häufig linear ist, eine schöne Möglichkeit zu erkennen, dass wir uns in einem ständigen Kreislauf von Werden und Vergehen befinden.

Die Rauhnächte laden ein, im Einklang mit der Natur die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen, aber auch in unsere Dunkelheit, in unsere Innenwelt und in unsere Tiefen einzutauchen, um dort Inspirationen und Antworten auf persönliche Fragen, Wünsche und Ideen zu finden. Die Rauhnächte unterstützen und aktivieren die eigene Schöpferkraft. Durch diese bewusste Gestaltung und das genaue Beobachten von Ereignissen und Begegnungen in der Rauhnachtszeit bereiten wir den Boden für das kommende Jahr.

Wer dazu gerne einen täglichen kostenlosen Impuls mit Meditation und Ritualen haben möchte (beginnend mit einer Einstimmung ab dem 22.12.2020) schreibe bitte eine Mail an info@klangschichten.de mit dem Kennwort „Rauhnächte“. Es liegt an jedem einzelnen, wie viel Zeit und Raum den Rauhnächten gegeben wird.

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Du musst das Leben nicht verstehen…

Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein Fest.

Und lass dir jeden Tag geschehen,

so wie ein Kind im Weitergehen

von jedem Wehen sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen, das kommt dem Kind nicht in den Sinn.

Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie so gern gefangen waren,

und hält den lieben jungen Jahren nach neuen seine Hände hin.

(Rainer Maria Rilke)

Welch eine Herausforderung geht aus diesem Gedicht hervor: Es scheint, als wäre unsere Welt inner-halb kürzester Zeit in ihren Grundfesten erschüttert worden und dann die Aussage: „Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest“! Suchen wir nicht gerade in schwierigen Zeiten nach Wahrheit, Erklärungen und Sicherheit, um etwas zu haben, auf das uns Halt gibt und auf das wir uns berufen können?

Doch es gibt weder DIE Wahrheit, noch DIE Erklärung und geschweige denn DIE Sicherheit. Ganz neutral oder ganz nüchtern betrachtet ist alles so wie es gerade ist und alles, was jede/r einzelne daraus macht, sind persönliche Geschichten. Ich kann nur schauen und spüren, was es mit mir macht. Blicke ich zuversichtlich nach vorne? Fühle ich mich in meiner Angst gefangen? Schaue ich nur auf das, was war?

Natürlich habe auch ich in dieser ungewöhnlichen Zeit zurückgeschaut und ich kann ich für mich sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin, dass ich in meinem Leben noch keinen Krieg, keine Naturkatastrophe, keine Hungersnot miterleben musste, was nun wirklich nicht selbstverständlich ist. Natürlich ist vieles bei uns und in dieser Welt nicht in Ordnung und ich glaube, all diese Dinge kommen gerade ans Tageslicht (Klimaveränderungen, Gewalt in Familien, Massentierhaltungen…). Dennoch ist mein Motto in dieser Zeit nach wie vor, diese Krise als Chance zu nutzen und meinen Beitrag zu leisten, um das, was in meiner Macht steht, für eine bessere Umwelt und ein achtsameres Miteinander in die Welt zu bringen. Ich kann nur bei mir beginnen.

Wir haben in diesen Tagen voller Dankbarkeit und Freude das 4. Enkelkind in unserer Familie begrüßt. Diese kleinen Menschenkinder, die mit ihrer Natürlichkeit, ihrer Lebendigkeit, ihrem Vertrauen, ihrem Lachen und Weinen uns Erwachsenen oft den Spiegel vor das Gesicht halten: Sei was du bist und nicht, was du meinst, sein zu müssen.

Wie wäre es, wenn wir alle die Adventszeit dafür nutzen, uns darüber bewusst zu werden, was wirklich zu uns gehört und wo wir agieren, um anderen zu gefallen und um Applaus zu ernten. Wenn wir das für uns erkennen, brauchen wir nicht mehr im Außen nach Anerkennung und vermeintlicher Befriedigung suchen. Wir würden erkennen, dass wir alles, was wir brauchen, in uns tragen und alles auch sein darf. Wir können das Leben, die Freude und das Glück nur schätzen, wenn wir auch das Sterben, die Trauer und den Schmerz als Teil unseres Lebens betrachten. Dabei verstehe ich unter Sterben auch die Auflösung von Illusionen und Anhaftungen.

Die meisten von euch werden Schnellballsysteme kennen, bei denen eine Verkaufsrankingliste aufgebaut wird. Wie wäre es, wenn wir im Schnellballsystem eine „Weltverbesserungsliste“ erstellen, denn jede noch so kleine Veränderung wirkt sich auf das ganze System auf und kann sich ausbreiten und weitergegeben werden. Das Gesetz der Resonanz gilt immer. Lasst uns gemeinsam an einer besseren Welt weben, unseren Tanz des Lebens kreieren, um zu entdecken, was so alles in uns steckt. Vielleicht können nachstehende Angebote ein kleines Mosaiksteinchen sein.

Jahreskreisfest Wintersonnenwende am Montag, dem 21.12.2020, 19.30 Uhr / Rauhnächte 2020/2021

Mein Traum wäre gewesen, an einem schönen Wintertag draußen in der Natur zu feiern. Vielleicht hätten wir dann in diesem Jahr auch die besondere Planetenkonstellation am Himmel bewundert. An diesem Tag befinden sich zwei Planeten, und zwar Jupiter und Saturn in Konjunktion, d.h. sie haben von der Erde betrachtet genau die gleiche Position. Für die Astrologen ist dieses eine ganz besondere Konstellation, die auch Veränderungen ankündigt, zumal die beiden Planeten zu diesem Zeitpunkt von dem Erdzeichen Steinbock in das Luftzeichen Wassermann wechseln.

Dies alles sind für mich Gründe, gemeinsam mit euch das alte Jahr zu verabschieden und in den Rauhnächten die Fäden / die Visionen für ein gutes und zuversichtliches Jahr 2021 zu spinnen.

Das Jahreskreisfest würde ich gerne gemeinsam mit euch entweder über die Plattform „Jitsi-meet“ oder „Zoom“ feiern. Wer lieber eine Aufzeichnung über die Dropbox hätte, kann mir das gerne schreiben, weil ich diese sicherheitshalber im Vorfeld erstellen werde.

Das Jahreskreisfest stimmt uns gleichzeitig auf die Rauhnächte ein, die eine schöne Gelegenheit bieten, dieses turbulente Jahr zu reflektieren, gut für sich selbst abzuschließen und Visionen für das kommende Jahr 2021 zu weben.

Meine Vorstellung wäre, dass wir mit einer gemeinsamen Meditation (jeder zuhause) beginnen, dann jeden Tag die Impulse auf uns wirken lassen und mit einer gemeinsamen Meditation die Rauhnächte beenden. Wer dabei sein möchte, schicke mir bitte eine Mail mit dem Kennwort „Rauhnächte“. Die Teilnahme ist wieder, ebenso wie das Jahreskreisfest, kostenlos - ich freue mich auf euch!

Übrigens:

Am 30.11.2020 haben wir Vollmond. Vielleicht habt ihr wieder Lust, um 20.00 Uhr den Ulmentanz zu tanzen, Musik und Beschreibung findet ihr unter dem folgenden Impuls

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Zweiter Vollmond im Oktober

In diesem Monat erleben wir bereits zum zweiten Mal den Vollmond - ein Ereignis, dass nur ganz selten vorkommt - deshalb sprechen wir heute vom „Blue-Moon“. Ich stelle für mich immer mehr fest, mit welcher Kraft der volle Mond sich mir zeigt. Deshalb habe ich einige für mich bedeutsame Aspekte in diesem Impuls zusammengetragen.

Vollmond ist immer dann, wenn Sonne und Mond in Opposition zueinander stehen, also sich von der Erde aus in entgegengesetzter Richtung befinden. Astrologisch betrachtet befindet sich der Mond zur Zeit im Tierkreiszeichen Stier und die Sonne im gegenüberliegenden Zeichen des Skorpions. Dabei lädt der Mond, der für das Seelische  steht, ein, nach innen zu schauen und bei sich selbst anzukommen, sich zu erden. Die Sonne im Skorpion hingegen bringt im Außen all das ans Tageslicht, mit dem wir im Augenblick im Widerstand sind. Deshalb ist es so wichtig, immer wieder „Stopp“ zu sagen und anzuschauen, was sich hinter dem, was sich im Außen zeigt, wirklich verbirgt.

Hier möchte ich noch einen kleinen Schlenker zur Natur - von der wir alle ein Teil sind - machen.

Ich genieße es, in der Natur zu sein und mitzuerleben, wie sie sich in ihrem ureigenen Rhythmus wandelt. In dieser Zeit werfen die Bäume ihr Laub ab und ziehen sich nach innen, die Tiere bereiten sich auf den Winterschlaf vor - alles kommt langsam zur Ruhe. Wir Menschen haben das leider in letzten Jahren immer mehr verloren - dieses sich zurückziehen, zur Ruhe zu kommen und auf sich selbst zu besinnen.

Im Außen geht es meistens darum, immer schneller und immer weiter und immer höher zu kommen. Dies ist eine lineare Betrachtungsweise, die irgendwann - vielleicht auch gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt - nicht mehr funktioniert. Die Natur hingegen zeigt uns, dass sich alles in wiederkehrenden Kreisläufen vollzieht.

Mit dem folgenden Aspekt möchte ich schließen. Überall auf der Erde wird um 20.00 Uhr in einer Vollmondnacht der Ulmentanz getanzt. Die Ulme steht hierbei für Verantwortung, die jedoch immer zuerst bei mir selbst beginnt.

Vielleicht hast du Lust, heute Abend ganz für dich alleine diesen Tanz zu tanzen und dich dabei ganz auf das einzulassen, was der volle Mond in deinem Innersten beleuchten möchte und so ein Teil eines Kreises zu sein, der für Verantwortung und Heilung steht

Weitere Informationen zum Ulmentanz sowie die Musik und die Anleitung findest du hier:

Tanzanleitung:

Stellt euch dazu einen großen Kreis vor und verbindet euch mit all den Menschen, die jetzt um diese Uhrzeit in dieser für alle Menschen auf der Erde sehr schweren Zeit diesen Tanz tanzen:

- 4 Schritte rückwärts in Tanzrichtung nach rechts

- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links

- 4 Schritte vorwärts in Tanzrichtung nach rechts

- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links

- 4 Schritte zur Kreismitte dabei die Arme heben

- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links

- 4 Schritte rückwärts aus der Kreismitte hinaus, dabei die Arme senken

- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links

Musik:

https://www.youtube.com/watch?v=s0Lv9CqaJy4


Gedanken zum Oktober

Gila Antara hat im März das Lied "Wir sind Pilger einer neuen Zeit und wir wissen nicht, was hält sie bereit. Was die Zukunft bringt, können wir nicht sehn, doch es liegt an uns, dass wir neue Wege gehn..." auf ihrem Youtube-Kanal veröffentlicht.. Wie aktuell diese Botschaft besonders in dieser Zeit wieder ist, brauche ich sicherlich nicht weiter kommentieren.

Die Coronawogen schlagen wieder hoch um sich, Ein Wust an Zahlen, Informationen und Meihungen fluten uns. Dazu kommen noch die vielen Nachrichten aus aller Welt, die den inneren Gefühlsvulkan eher befeuern, als ihn zu beschwichtigen. Mir fällt dazu das Lied von Iria Schärer ein, welches wir schon häufig auf Seminaren oder in den Singkreisen gesungen haben:

„Ich nehme es an, sowie es ist nehm ich es an
und lasse los, was ich gedacht
wie es sein sollte und was ich wollte.“

Haben wir es uns nicht gerne kuschelig und bequem eingerichtet? So hätte es doch eigentlich die nächsten 20 oder mehr Jahre bleiben können. Für mich steckt in dieser turbulenten Zeit nach wie vor viel mehr, als nur das Jagen nach Zahlen und das Für und Wider hinsichtlich des Tragens von Alltagsmasken. Dieses ist wieder nur das Suchen im Außen, ein Ablenken von sich selbst.

Was passiert denn, wenn jetzt wieder Kontakteinschränkungen den Alltag bestimmen und wir wieder mehr auf uns selbst gestellt sind. Vor einem halben Jahr hatten wir beim Lockdown im Blick, dass wir auf den Sommer zugehen, aber mit den jetzt verordneten Kontaktbeschränkungen gehen wir in die dunkle Jahreszeit - auf Allerheiligen / das Jahreskreisfest Samhain  - zu. Diese Zeit erinnert uns jedes Jahr auf’s Neue an unsere eigene Vergänglichkeit. In diesem Jahr wird es noch schwieriger, davor davon zu laufen.

Wie wäre es, wenn du dich in diesem Jahr mal ganz bewusst mit deiner Vergänglichkeit auseinandersetzt. Wir befinden uns immer im Wandel, alle ca. 7 Jahre hat sich unser Körper komplett erneuert. In jeder Nacht erleben wir im Schlaf einen kleinen Tod. Schaut euch doch mal alte Bilder von euch an. Wer ist das, den ihr dort seht? Was hat die Person auf dem Bild noch mit der heutigen Person zu tun? Würdest du dich überhaupt erkennen, wenn dort nicht in kleiner Handschrift dein Name drunter stünde?

Ich lade dich an, das, was sich zeigt, anzunehmen, so wie es ist. Es nicht anders zu machen, anders haben zu wollen. Wandel bringt immer Bewegung - zuweilen auch Chaos ins Leben. Aber gerade darin steckt auch ein ganz großes Potential und die Chance, zu spüren, was sind meine nächsten Schritte, wie bleibe ich im Fluss mit mir selbst und in meiner intuitiven Kraft. Dies bedeutet automatisch, aus dem Widerstand, der oft auf Angst und Unsicherheit basiert, heraus in die eigene Freiheit zu gehen.

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Eigene Gedanken zum September

„Die Zeit der Ahnungen

Wenn der Geruch später Kartoffelfeuer in der Luft liegt,

durch die Nebel viele Gesichter und Möglichkeiten

aufblitzen und wieder verschwinden,

zeigt sich der Weg des inneren Feuers,

der Ahnungen, der Ahninnen“

aus „Töchter der Mondin“ von Cambra Maria Skadé

Unser Wirken wird immer mehr geprägt von den Informationen die tagtäglich auf uns einströmen. Dabei können diese Meldungen immer nur ein Teil einer Sichtweise sein und sind natürlich einerseits eingefärbt von der persönlichen Ausstrahlung des Absenders und andererseits auch von der Wahrnehmung des Empfängers.

Warum schreibe ich das? Ich habe das Gefühl, dass im Augenblick viele „Kämpfe“, Auseinandersetzungen usw. erfolgen, bei denen es um „die“ Wahrheit geht. Gibt es „die“ Wahrheit bzw. kann es diese überhaupt geben? Ich kann bei keiner Sache sagen, dass ich die Wahrheit kenne, ich kann vielleicht meine Sichtweise darstellen. Aber woher kommt meine Sichtweise? Bei dieser Frage spüre ich automatisch nach Innen. Ich glaube (auch dieses weiß ich nicht mit Sicherheit), dass meine Sichtweise ein, durch mein persönliches Erleben bzw. durch mir innewohnende Ahnungen, in mir ausgelöstes Gefühl oder eine Wahrnehmung beschreibt, aber niemals eine absolute Wahrheit. Diese Erkenntnis erfüllt mich gerade mit einer tiefen Demut - anzuerkennen, dass ich weiß, dass ich nichts weiß und darauf zu vertrauen, dass es etwas gibt, das viel größer ist, als alles, was wir uns vorstellen können.

Mit dieser Demut komme ich wieder zu dem, was ich schon in meinen Impulsen in der Coronazeit beschrieben habe, nämlich wahrzunehmen, was in mir geschieht, wenn ich mit „Wahrheiten“ konfrontiert werde. Bekomme ich eine Ahnung davon, was in meinem Inneren ausgelöst wird? Etwas, dass ganz tief in mir verankert ist? Etwas Intuitives? Ein Wissen, dass von Generation zu Generation weitergegeben wurde, zu dem wir aber in unserer modernen Gesellschaft kaum noch Bezug haben?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass gerade diese Ahnungslosigkeit uns so taumeln lässt und uns den Boden unter den Füßen wegzieht. Deshalb habe ich für diesen Newsletter auch die beiden Texte aus dem Buch „Töchter der Mondin“ von Cambra Maria Skadé aufgenommen. In den meisten Sprachen heißt es „die Mondin“, in Deutschland sprechen wir jedoch vom „dem Mond“.

Die Mondin steht für die weibliche Kraft, für Gefühle sowie für Intuition und Kreativität. Sie ist stark mit der Erde und mit der Nacht (dem Dunklen, dem Inneren) verbunden. Leider ist vieles von dieser Kraft, mit denen unsere Ahninnen noch gut im Kontakt waren, durch unsere patriachale Gesellschaft verloren gegangen. Für ein ausgewogenes Zusammenleben sind beide Kräfte von hoher Bedeutung, sie sollten gleichrangig sein.

Ich lade dich ein, dir das Wechselspiel der einzelnen Mondphasen vorzustellen. Dieses Kommen und Gehen, Fü(h)llen und Loslassen, lineares Denken versus wellenförmiges Fühlen. Beide Seiten sind „gleich-gültig“ und tragen in einem ausgewogenen Zustand zu einem harmonischen Miteinander bei.

Sei im Einklang mit diesem Wechselspiel und nimm deine Gefühle bewusst wahr. Wie fühlt es sich an, wenn z.B. eine Angstwelle kommt. Läufst du vor Schreck weg oder stellst du dich ihr entgegen, schaust ihr ins Gesicht und nimmst wahr, wie sie sich wieder zurückzieht? Kannst du darauf vertrauen, dass du fest auf der Erde stehst und gehalten wirst - auch, wenn die nächste Welle, die vielleicht ein ganz anderes Gefühl (Wut, Trauer…) mitbringt, auf dich zu rollt?

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"Caminando Va - Leben lebt vom Aufbruch,
Caminando Va - Machen wir uns auf"

Wenn schon pilgern, dann doch in Spanien, ist eine weitverbreitete Meinung. - Dass es auch anders geht, erlebte die Pilgergruppe unter der Leitung von Sigrid Baust und Liesel Kipp, die die hiesigen Seelenorte erwanderte. „Caminando Va - Leben lebt vom Aufbruch, Caminando Va - machen wir uns auf.“ Der schwungvolle Rhythmus dieses Pilgerliedes animierte die Frauen, immer wieder aufzubrechen und die Hürden einer Pilgerwanderung zu meistern. Es war keine feste Gruppe, die sich jeden Tag auf den Weg machte. Einige konnten aus persönlichen Gründen nur etappenweise mitlaufen, manche haben sich allerdings jeden Tag auf den Weg gemacht und somit gut 100 Kilometer in 5 Tagen gemeistert. Hierbei stellte besonders der Freitag die größte Herausforderung dar. An diesem Tag meinte die Sonne es besonders gut und die Pilgerstrecke startete im Schmallenberger Kurpark, ging hinauf zum Wilzenbergturm, von dort über Almert nach Schanze, um nach ca. 23 km Pilgern mit einigen steilen Anstiegen in glühender Sommerhitze in Latrop anzukommen.

Das Besondere an dieser Tour war, dass häufig das Gefühl aufkam, vor der eigenen Haustür zu pilgern und gleichzeitig so vieles entdeckt werden durfte, z.B. der Keltische Baumkreis am Aberg in Schmallenberg, die Schule des Waldes am Rothaarsteig, das Aquädukt in Heinsberg sowie bekannte und unbekannte Kräuter und Pflanzen, die immer wieder zum Diskutieren animierten. Zum Tragen kam ebenfalls die Verbindung der Natur-Seelenorte mit den kirchlichen Seelenorten, zu denen es jeweils passende Impulse gab. Die Führung durch die Wormbacher Kirche und dem dazugehörigen Friedhof sowie der Abschluss an der Wallfahrtskirche auf Kohlhagen machte die Pilgerwanderung zu einer runden Angelegenheit. Das Sahnehäubchen nach dieser vollbrachten Leistung war der Empfang der Gruppe mit frischen Waffeln im Kulturgut Schrabben Hof in Silberg.

Auf dieser Pilgerung ging es nicht darum, möglichst schnell die einzelnen Kilometer „abzureißen“, sondern immer wieder innezuhalten, Verbindungen zwischen dem eigenen Erleben und der Wahrnehmung in der Natur zu knüpfen und achtsam mit sich selbst, den anderen Teilnehmern und der Natur den Tag zu genießen. Festgelegt waren nur der Start- und Zielpunkt sowie der entsprechende Transfer. Im Tagesablauf standen die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen im Vordergrund.

Die Pilgerwanderung war sehr beeindruckend und berührend. Sie wird allen in unvergessener Erinnerung bleiben.

Diese Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem durchgeführt.


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Acht Wochen Corona in Deutschland - ich frage mich, was hier eigentlich gerade passiert!

Wir alle hatten unsere Pläne für dieses Frühjahr, für den Sommer, für das Jahr - vielleicht standen Familienfeiern an, vielleicht eine besondere Urlaubsreise. Alles war geplant - alles sollte so kommen, wie wir es uns vorstellten. 

Heute - ca. 8 Wochen nach dem Shutdown - dürfen wir erkennen, dass vieles eben doch nicht so selbstverständlich ist, wie wir es immer dachten. Wenn ich meine persönliche Situation betrachte, kann ich sagen, dass mir diese Langsamkeit und diese Ruhe gut bekommt. Was mich jedoch in den letzten Tagen sehr intensiv beschäftigt, sind die Spaltungen, die sich nach meinem Empfinden gerade vielerorts herauskristallisieren. Viele Meinungen zu politischen, virologischen, wirtschaftlichen (usw.) Meinungen sprengen das Internet. Doch was ist wahr - was ist ein fake? Was war vielleicht zu Beginn ein interessanter Ansatz, wurde dann jedoch von Lobbyisten unterwandert? Ich muss sagen, dass mich diese Informationsflut überfordert und ich mir nur noch gezielte Nachrichten auf den öffentlich-rechtlichen Sendern anhöre. Ich möchte hier auch nicht weiter auf Verschwörungstheorien, Zwangsimpfungen usw. eingehen.

Mich beschäftigt vielmehr das, was sich hinter diesem ganzen Geschehen verbirgt.

Vielen Menschen ist klar, dass wir so - wie vor Corona - nicht weitermachen konnten.  Doch werden die Rufe nach dem „alten Leben“ immer lauter. Mir drängt sich die Frage auf, was wäre passiert, wenn uns nicht ein Virus, sondern eine offensichtliche Naturkatastrophe (Erdbeben, Überschwemmung….) getroffen hätte (was natürlich immer nur „lokal“ passieren kann)? Wir hätten die Ärmel hochgekrempelt und gearbeitet. Bei einem Virus geht das aber nicht. Wir sehen es nicht und dennoch ist es da und hält jeder/m von uns den Spiegel vor. Die Frage ist nur, ob wir uns trauen, in den Spiegel zu schauen. Das - wie ich finde - spannende an dieser Sache ist, dass jede/r etwas anderes in diesem Spiegel sieht, weil es etwas ganz persönliches ist, weil jeder seinen eigenen Blick, seinen eigenen Schmerz, seine eigene Angst verspürt. Jede/r befindet sich in seiner eigenen Lebenswirklichkeit. Eines der Hermetischen Gesetze besagt: „Wie innen - so außen, wie außen - so innen...“

Am Freitag erreichten mich zwei ganz, ganz liebe Briefe. Der eine enthielt ein Märchenbuch. Die Geschichte eines Kindes, das Angst vor dem Wolf hat, und immer weiter fragt, ob es wohl vom Wolf gefunden werden könne - bis am Ende der Geschichte das Kind selbst dem Wolf die Türe öffnet, ihn wie einen lieben Freund begrüßt und mit ihm feiert. Dieses Kind ist seiner Angst begegnet und hat sie nicht weggeschickt, sondern hat sie immer mehr in sein Leben gelassen, bis sie ihre Kraft verloren hatte und das Kind „die Angst liebgewonnen“ hatte. Mögen auch wir uns immer mehr trauen, uns die Frage zu stellen: Was wäre der „worst case“? Erlauben wir uns immer wieder hinzuspüren, was das „Draußen“ mit unserem „Inneren“ zu tun hat.

Der zweite Brief handelt von dem „Märchen vom kleinen Dank“. Niemand mochte mit dem kleinen Dank in Kontakt gehen, weil es angeblich nichts zu danken gab. Doch als bemerkt wurde, dass es wohl doch etwas zu danken gibt, hatte sich der kleine Dank unbemerkt davon geschlichen. Ich habe mich sehr über dieses liebevoll gestaltete Büchlein gefreut und mir Gedanken gemacht, wofür ich dankbar sein darf. Ich habe vieles gefunden - vieles, was wir als selbstverständlich erachten, ist nämlich nicht selbstverständlich.

·        Ich sage „Danke“, weil ich fast 60 Jahre in einem Land lebe, in dem ich mich frei bewegen kann.

·        Ich sage „Danke“, weil dieses Land mit einem Gesundheitssystem ausgestattet ist, das mir vor nicht langer Zeit bei der Bewältigung einer schweren Erkrankung geholfen hat.

·        Ich sage „Danke“, weil ich eine Familie habe und beim Spiel mit den Enkelkindern immer mal wieder selber zum Kind werden darf.

·        Ich sage „Danke“, dass ich diese Zeilen schreiben darf.

Diese Aufzählung ließe sich bestimmt noch um viele Punkte ergänzen. Vielleicht möchtet ihr auch mal schauen, wofür ihr dankbar sein könnt.

Ich möchte noch einen letzten Gesichtspunkt festhalten, der mir gerade jetzt sehr wichtig erscheint:
Kürzlich wurde ich gefragt, wo denn eigentlich die Stimmen bleiben, die sich für das Wohl der Erde einsetzen und darauf achten, dass es nicht so weitergeht, wie es vorher war. Ich glaube, da ist jede/r Einzelne gefragt. Die Liedermacherin Gila Antara, die ich sehr schätze und deren Lieder mich immer wieder sehr berühren, hat für diese Coronazeit ein Lied ins Netz gestellt, dessen Refrain lautet:

„Wir sind Pilger einer neuen Zeit und wir wissen nicht, was hält sie bereit.
Was die Zukunft bringt, können wir nicht sehen und es liegt an uns, dass wir neue Wege gehen.“

Für mich enthält dieser Refrain viel Vertrauen und Ansporn. Wir sind Gestalter unseres Weges und haben immer die Wahl, uns zu entscheiden. Wie wäre es, wenn wir den Fokus auf eine umweltbewusste und achtsame Welt lenken, wenn wir gemeinsam schauen, was tut uns und der Erde gut und wir uns dafür auch auf neue und  vielleicht manchmal unbequeme Wege begeben?

Wenn jetzt nach und nach die Lockerungsmaßnahmen greifen, würde ich mich freuen, wenn wir uns langsam und bewusst wieder dem äußeren Leben öffnen, und zwar so, als befänden wir uns auf einem dünnen Eis, welches jederzeit einbrechen kann.

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Respektiere dich selbst und übernimm Verantwortung für alles was du tust (Dalai Lama)
kleiner Impuls zum Thema "Vollmond und Verantwortung"

Eigentlich war für den Mittwochabend  gemeinsam mit Liesel Kipp eine Vollmondwanderung geplant. Aus diesem Grund kam mir die Idee, einen Impuls zu diesem Thema zu schreiben. Bei der Vorbereitung kamen mir zwei Dinge in den Sinn, auf die ich nachstehend eingehen möchte. Zum einem die Qualitäten des Mondes und zum anderen der Ulmentanz, der an ganz vielen Orten überall auf der Welt an dem Vollmondabend getanzt wird und als Überschrift das Thema Verantwortung beinhaltet. Schnell kam dann bei mir die Frage auf, was dieser Impuls denn überhaupt mit Corona zu tun hat.

Zunächst meine Ausführungen zum Thema Mond:

Der Mond oder in spirituellen Kreisen auch „Die Mondin“ steht für das Weibliche, für die Intuition, für die Innenschau, für unsere Gefühle, für unsere Seele. In der Innenschau gehen wir in uns hinein, können wir uns „emp-finden“. Dabei steht die Vorsilbe „emp“ für „innen“. So heißt als empfinden im Grunde übersetzt: im Innen finden. Und so bin ich jetzt wieder bei „Corona“. Wie ich schon in den anderen Impulsen geschrieben habe, hat sich unser Leben viel im Außen abgespielt und wir haben kaum noch auf unsere inneren Botschaften gehört. Eng strukturierte Tagesabläufe und auf Gedanken basiertes Handeln bestimmten unsere Tage. Hier werden wir gerade aufgerüttelt und aufgefordert, immer wieder nach innen zu schauen und hinzuspüren.

Vollmond - du immer wiederkehrende Faszination

O Mond in deiner vollen Präsenz zeigst du dich - du berührst - Sehnsucht macht sich breit.

O Mond - du Zeichen für Wechsel und Wandel - heute ist die Nacht heller als sonst und schon morgen wird es nicht mehr so sein wie heute. Ein kleines Stück fehlt - es ist da und doch nicht da - wir sehen es nicht mehr - aber ist es deshalb weg?

O Mond - du Verkörperung des Weiblichen, das stark genug ist, um empfänglich zu sein, um zu „emp-finden“ und sich voll und ganz dem Leben hinzugeben. Das Weibliche steckt in jedem von uns - egal ob Frau - ob Mann. Es erinnert uns daran, auch unseren Gefühlen - unserer Intuition und nicht nur den Gedanken zu vertrauen.

O Mond - du beleuchtest die Schattenseiten unseres Wesens - niemals würden wir wagen, diese bei Licht zu betrachten. Im Licht versinken wir im Tun und Handeln - doch in der Dunkelheit wird es still und in der Stille - wenn wir es zulassen - begegnen wir unserem innersten Wesenskern mit all seinen Facetten.

O Mond - du lädst uns ein, zu träumen - zu träumen von einer Welt, in der wir im Rhythmus mit der Natur leben - in der wir im Einklang mit allem, was ist, sein dürfen - können - wollen.

O Mond, du guter Mond - danke, dass du uns jedem Monat aufs Neue erinnerst! (Sigrid Baust 032020)

Die Ulme - die Verantwortungs-Blüte

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde von Edward Bach die Bachblüten-Therapie entdeckt und hier u.a. der Ulme die Qualität einer „Verantwortungs-Blüte“ gegeben. Die Ulme lädt uns ein, zu schauen, wie unser Verhältnis zur Verantwortung ist. Ob es ausgewogen ist oder in eine Richtung - in ein „zu wenig“ oder „zu viel“ ausschlägt. Interessant ist hierbei, dass es  nicht nur um die Auswirkungen auf uns selber, sondern auf kollektive Auswirkungen geht.  Mechthild Schaffer, die diese Therapieform weiter entwickelt hat, schreibt: „Überlegenswert ist auch die folgende Hypothese: Wenn bestimmte kollektive Eigenschaften der höheren menschlichen Natur auf der Persönlichkeitsebene einer großen Gruppe von Menschen immer mehr zurückgehen, zieht sich auch die mit dieser Eigenschaft korrespondierende Pflanze zurück.“

Ich lade euch hiermit zu einer Beschäftigung mit dem Thema Verantwortung ein. Viele von euch werden sich noch an das Atomunglück von Tschernobyl erinnern. Durch die Arbeit mit den Menschen, die seinerzeit in großer Angst vor etwas Unsichtbarem lebten - ähnlich wie wir heute -  hatte Joanna Macy einen Tanz zu den Qualitäten der Ulme entwickelt. Dieser Tanz hat den Menschen in ihrer großen Not die Herzen geöffnet. Deshalb war es ein großer Wunsch dieser Menschen, dass dieses Wunder weitergegeben wird. So hat Joanna Macy den Menschen, mit denen sie seinerzeit arbeitete, das Versprechen gegeben, den Ulmentanz in die Welt zu geben. Heute wird dieser Tanz weit über Europas Grenzen hinaus in der Vollmondnacht an vielen unterschiedlichen Orten getanzt.

Ich lade euch heute für 20 Uhr zu diesem Tanz ein. Ihr könnt euch hierzu auf Youtube die Musik anhören. Gebt als Suchbegriff „Ulmentanz Musik“ ein

Auch wenn wir uns physisch nicht mit einander zum Kreis verbinden können, so können wir es dennoch in Gedanken tun und uns gemeinsam an unsere Verantwortung für uns, unsere Familien, Freunde und auch für die Erde erinnern.

Stellt euch dazu einen großen Kreis vor und verbindet euch mit all den Menschen, die jetzt um diese Uhrzeit in dieser für alle Menschen auf der Erde sehr schweren Zeit diesen Tanz tanzen:
- 4 Schritte rückwärts in Tanzrichtung nach rechts
- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links
- 4 Schritte vorwärts in Tanzrichtung nach rechts
- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links
- 4 Schritte zur Kreismitte dabei die Arme heben
- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links
- 4 Schritte rückwärts aus der Kreismitte hinaus, dabei die Arme senken
- wiegen rechts - wiegen links - wiegen rechts - wiegen links

Verantwortung übernehmen - nicht nur in schwierigen Zeiten

Wenn ich Verantwortung für mich selbst übernehme, treffe ich Entscheidungen, die meinem Wohl dienen. Dazu nehme ich wahr und lausche auf die Antwort meines Körpers - meine Gedanken schweigen währenddessen. Nicht immer können andere diese Entscheidungen verstehen, aber manchmal ist es wichtig, mir selbst der beste Freund zu sein ohne dabei egoistisch zu handeln.

Affirmation:     Ich übernehme Verantwortung für mein Leben - mit allen Konsequenzen.

Wenn ich Verantwortung für meine Familie und meine Freunde übernehme, empfinde ich Freude und Liebe. Manchmal handele ich vielleicht aus einem Pflichtgefühl heraus, weil ich denke, das tun zu müssen, was ich zu tun gedenke. Zuwendungen aus einem Pflichtgefühl heraus haben einen faden Beigeschmack - sie belasten und haben häufig den Zusatz: „Ich muss“. Bei Handlungen aus einem Pflichtgefühl heraus fehlt die Liebe. Doch vielleicht kann ich wahrnehmen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Zuwendung aus einem Pflichtgefühl zu einer Verantwortung in Freude und Liebe zu verwandeln.

Affirmation:     Mit Liebe und Freude übernehme ich Verantwortung für meine Familie und für meine Freunde ohne dies zu einem Pflichtgefühl werden zu lassen.

Wenn ich Verantwortung für meine Umwelt und für die Erde, auf der ich lebe, übernehme achte ich darauf, achtsam und umsichtig ihren mit Ressourcen umzugehen.  

Affirmation:     Ich empfinde eine tiefe Verbundenheit mit allem was ist. (Sigrid Baust 032020)

 

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine harmonische und gesunde Zeit sowie ein friedvolles Osterfest in einem neuen Gewand. Und irgendwann singen und tanzen wir auch wieder gemeinsam in einem Raum.

Ich warte in voller Vorfreude auf diesen Zeitpunkt und grüße euch bis dahin herzlich
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Alles hat die Bedeutung, die ich ihm gebe - kleiner Impuls zum Thema "Vertrauen"

Ich nehme diesen Tag so wie er ist.
Ich bedanke mich dafür, dass ich ihn erleben und formen darf.
Ich gestalte ihn mit meiner Bereitschaft, mich zu freuen,
meiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen,
Menschen wertzuschätzen,
Freundlichkeit zu verbreiten,
meine  Aufgaben mit Liebe zu verrichten
und vertrauensvoll  anzunehmen, was immer geschieht. (Gabriele Esser)

In einer unruhigen Zeit kommt schnell die Frage auf: „Kann ich wirklich vertrauensvoll das, was ist, annehmen?“ Mir stellt sich da die Frage, was eigentlich die Basis unseres Vertrauens ist. Vielleicht Sicherheit durch Besitz von festen Dingen/Gegenständen? Ich glaube aber, dass uns diese Zeit an eine ganz besondere Art des Vertrauens erinnern möchte.

·        Vertrauen, dass jemand für mich da ist und ich mich nicht vergessen fühle.

·        Vertrauen, dass jemand meine Not sieht und mir beisteht.

·        Vertrauen, dass ich sicher mit beiden Füßen auf dem Boden stehe.

·        Vertrauen, dass ich einfach mal jemanden zum Quatschen, Lachen und Singen habe.

·        Vertrauen, in mein „Ich bin“ - hier und jetzt.

Und in dieses „Ich bin“ möchte ich heute näher einsteigen.

Mir kam in den letzten Tagen das Bild eines Karussells, in das wir alle vor vielen Jahren eingestiegen sind. Zuerst hat uns dieses Karussell ein Gefühl von Freiheit verliehen, aber um dieses Gefühl aufrecht zu erhalten musste es immer schneller werden, immer schneller, bis es dann irgendwann so schnell geworden ist, dass wir am liebsten ausgestiegen wären. Das ging nicht - der Sog war so stark, dass wir uns verletzt hätten, wären wir in voller Fahrt ausgestiegen. Jetzt kommt da ein klitzekleines Virus daher und drückt einfach am Off-Schalter. Mit dieser Vollbremsung hat niemand gerechnet und so werden wir wie Federn durch die Luft gewirbelt.

Es zeigen sich Gefühle wie Unsicherheit, Angst, usw. Auch unsere Gedankenwelt arbeitet gerade sehr intensiv. Ich habe den Eindruck, dass um mich herum vieles passiert, was auf den ersten Blick nichts mit dem Coronavirus zu tun hat. Ich glaube jedoch, wenn man da etwas nachforschen würde, hängt es bestimmt mit den, durch die augenblickliche Lage verursachten Gefühlen zusammen.

Damit wir ins Vertrauen kommen können, ist es wichtig, die Erde zu spüren. Die meisten von euch kennen sicherlich die Energiefelder, die wir alle im Körper haben - die Chakren. Das erste Chakra - das Wurzelchakra - verkörpert unser (Ur-)Vertrauen. Es steht für unser „Ich will leben - ich bin“. Aus diesem Grund möchte ich euch heute Übungen und Impulse an die Hand geben, mit denen ihr euer Wurzelchakra stärken könnt:

·        Töne sooft es dir möglich ist (vielleicht bei einem Spaziergang oder unter der Dusche) ein tiefes „U“ - achte darauf, dass es wirklich ein „U“ ist und nicht zum „o“ hin abgeleitet wird. Das „U“ wird auch das Tor zur Tiefe, zum Unhörbaren genannt. Mit seiner U-Schale symbolisiert es die Tragkraft, wenn wir uns über das Wurzel-Chakra mit der Erde verbunden haben.

·        Erde dich in einer Minute:
Ziehe deine Schuhe aus. Stapfe barfuß im Haus herum. Balle deine Hände zu Fäusten. Boxe mit den Händen in Richtung Erde, während du mit den Füßen stampfst. Sprich dabei eine Affirmation laut aus:
z.B. Ich lebe hier in Freude oder: Ich vertraue dem Fluss den Lebens
Vielleicht fällt dir ein eigener Satz ein, der dir beim Erden hilft.

·        Atemübung Beckenkreisen
Sitze gut und sammle dich. Lege dein Gewicht auf den linken oder den rechten Sitzknochen. Kippe dein Becken rückwärts und gleite in deiner Bewegung weiter, so dass du fast auf deinem Kreuzbein sitzt, gleite darüber hinweg bis auf die Höhe des nächsten Sitzknochens, und nun neige dein Becken nach vorn, gleite weiter, bis du wieder auf dem Sitzknochen landest, vom dem du deine Bewegung angesetzt hast. Nun lasse dein Becken kreisen - ganz nach deinem Empfinden: schnell - langsam - wie es für dich passt. Die Muskulatur des unteren Raumes wird gedehnt. Dadurch wird sich Atembewegung einstellen. Spüre dem veränderten Zustand in deinem unteren Raum nach.
Achte noch darauf, dass du das Becken nicht nur im Halbkreis rückwärts bewegst, sondern auch (sehr gründlich) nach vorn kippst.


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Reise nach Innen

Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und ihr inzwischen einen für euch stimmigen Weg gefunden habt, mit der neuen Situation umzugehen.

Wir werden zurzeit mit so vielen Nachrichten und Meinungen geflutet, dass es schwer fällt, bei sich zu bleiben. Fast jeder hat einen Grund, warum die Coronakrise für sie/ihn besonders schwierig ist. Für die einen war von heute auf Morgen die Existenzgrundlage entfallen; für andere ist es, zur Risikogruppe zu gehören; wieder andere haben Stress, den Kindern zu erklären, warum sie sich nicht mit ihren Freunden treffen dürfen; dann sind da noch diejenigen, die Angst haben, den Job zu verlieren und zu guter Letzt bleiben noch die vielen Menschen; die versuchen, unserer Gesundheits- und Versorgungssystem aufrechtzuerhalten.  Ja wir alle haben einen Grund über Corona zu reden, zu schimpfen….  Je mehr wir uns in dieser Negativität hingeben, umso weniger können wir die Chance, die sich hinter diesem Virus verbirgt „ent-decken“.  

Ich persönlich stelle gerade fest, in dem Maße, wie ich meine Wohnung und meinen Garten entrümpele, sortiere und aufräume, löst und klärt sich auch in meinem Inneren immer mehr. Dinge, die mir vor zwei Wochen noch ganz wichtig waren, treten immer mehr in den Hintergrund, andere treten in den Vordergrund, bekommen mehr Aufmerksamkeit und einen besonderen Platz in dieser ungewöhnlichen Zeit. Genau darin sehe ich gerade auch eine gute Chance für uns alle - die Hinwendung zum Wesentlichen, zu dem was uns tief im Innern berührt. Diese Hingabe kann nur jeder für sich alleine vollziehen, weil jeder Mensch seine eigenen Gründe hat, zu handeln wie er handelt. Da geht es nicht um Bewertung, sondern um die Selbsterkenntnis. Wir alle haben uns sicher schon über die Hamsterkäufer geärgert oder sie belacht. Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren so ins Außen manifestiert, dass sich eine unterschwellige Angst vor dem, was übrigbleibt, wenn das Außen wegbricht, ausbreitet. Warum lachen wir über die Hamsterkäufer und warum begegnen wir ihnen nicht mit Mitgefühl?

Ich lade euch heute ein, eurer inneren Stille zu lauschen und zu hören, was sie euch sagen möchte. Dazu fiel mir nachstehender Spruch von Ernst Ferstl in die Hände, den ich gerne mit euch teilen möchte.

In der Stille angekommen
gehe ich in mich,
stehe ich zu meinen
Stärken und Schwächen,
liegen mir mein Leben
und die Liebe am Herzen.

In der Stille angekommen,
sehe ich mich, dich, euch
und die Welt
mit anderen Augen,
mit den Augen des Herzens.

In der Stille angekommen,
höre ich auf mein Inneres,
spüre ich Geborgenheit,
lerne ich Gelassenheit,
tanke ich Vertrauen.

Erst, wenn wir uns unserer inneren Stille zuwenden, erkennen wir, dass da noch etwas ist, was viel größer ist, als wir es uns vorstellen können. Ein Frieden breitet sich aus, der die Mauer der Angst löst. Wir brauchen nicht weiter im Widerstand zu sein. Wir erkennen, dass alles, was geschieht, einen Sinn hat und geben uns dem jetzigen Augenblick hin.

Wir sind im Fluss  -   wir atmen - wir sind!

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Klangspiel Stimme

Unser Atem ist immer da - er ist für uns lebensnotwendig und gleichzeitig zeigt er uns, wie es uns gerade geht. Ihr kennt alle Begriffe wie: Es nimmt mir die Luft zum Atmen, da muss ich erst einmal tief durchatmen, bis zum letzten Atemzug.... da gibt es noch viele weitere Beispiele. Vielleicht hast du gerade ein eigenes parat. 

Durch Corona wird die Angst vor einer Lungenentzündung geweckt. Gleichzeitig verhindert Angst eine gute und tiefe Atmung. Deshalb lade ich euch ein, immer wieder nachzuspüren, wo spüre ich meine Atmung. Kann ich die Körperausdehnung spüren (vielleicht einfach mal eine Hand auf den Körper legen und nachspüren.) Wie fühlt es sich an, wenn du dich mal richtig kräftig streckst und dehnst. Vielleicht magst du deinen Körper auch mal von oben bis unten abklopfen - so wie wir es beim Singen manchmal tun. Nimm deinen ganzen Körper wahr. Ändert sich dein Atem?

 Das nachstehende tibetisches Sprichwort fiel mit gestern in die Hand:

„Der fallende Baum macht Krach. Der Wald wächst lautlos“.

 Im Augenblick nehmen uns negative Nachrichten die Luft zum Atmen und so schauen wir häufig wie paralysiert auf den fallenden Baum anstatt uns am wachsenden Wald zu erfreuen. (Ist euch auch schon aufgefallen, wie blau und ohne Kondensstreifen der Himmel geworden ist?) 

Dinge, die gestern noch selbstverständlich waren, gelten heute nicht mehr; was morgen sein wird, kann uns niemand sagen. Die Entwicklung geht so rasend schnell, dass wir aus der Puste geraden, wenn wir alles verfolgen.

 In all dem schwingt eine Unsicherheit mit. Das ist mir schon sehr bewusst. Ich werde im Augenblick an meinen persönlichen „Shutdown“ von vor 3,5 Jahren erinnert. Einige von euch haben ihn mitbekommen. Ich lebte plötzlich in einer ganz anderen Welt. Wenn ich zurückblicke, erkenne ich damals wie heute die gleichen Fragen! ….und doch geht das Leben weiter - anders, nicht unbedingt schlechter, aber bewusster! 

Aus diesem Grund habe ich die beigefügte Atemmeditation für euch aufgenommen (den Link findest du in der pdf-Datei). Der Atem hilft immer wieder, ganz bei sich selbst anzukommen - sich seiner selbst bewusst zu werden. Wer mag kann nach der Meditation für sich tönen - gib all das ab, was dich bewegt. Wenn es in der Wohnung nicht sein kann, bietet sich dafür auch wunderbar ein Waldspaziergang in der Märzsonne an. Die Bäume mögen es, mit euch zu tönen und werden euch rauschend antworten.

Als Abschluss möchte euch noch einen Liedtext von Gila Antara mitgeben:

Ich bin sicher in der Unsicherheit.
Ich wohne im Wandel.
Ich wohne im Wandel der Zeit .
In der Unsicherheit finde ich zu mir.

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Gedanke zum derzeitigen Augenblick - Corona

Ein Lied von Brigitte Schmitz:
Und die Liebe bleibt - in allen Zeiten,
und der Friede treibt, durch die Gezeiten,
und das Sonnenlicht bricht die Dunkelheit,
die Liebe bleibt, die Liebe bleibt - in Ewigkeit, in Ewigkeit.

Ich habe lange mit mir gerungen, mich in den Kreis der Corona-Schreiber einzureihen. Dennoch ist es mir gerade wichtig, euch folgendes mitzuteilen:

Es ist gerade nichts mehr so, wie es noch vor einigen Wochen war. Erste Anzeichen haben wir  (ich zumindest) verdrängt oder nicht wahrhaben wollen. Wir sind auseinandergegangen wie immer.

Im Chor Sound of Voice war unser letztes Treffen der Auftritt in der ev. Kirche in Altenhundem. Unser letztes Lied endete mit dem Satz: „….und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand“. Dass dieser Satz so treffend ist, hätte ich am 01.03. mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausdenken können.

Ich weiß nicht, wie es euch gerade geht. In mir ist ein Gefühlssturm, wie ich ihn lange nicht erlebt habe. Wut, Angst, Trauer aber auch Ruhe, Frieden, Freude über die freie Zeit, Zuversicht reichen sich die Hand. Ich versuche, jeder Emotion ihre Berechtigung zu geben, sie wahrzunehmen und zu ehren. Erst dadurch komme ich für mich zu einem tiefen Verstehen, welches mir hilft, mit  Zuversicht nach vorne zu schauen. und nicht in den Widerstand zu gehen.

Entgegen des sonst Üblichen, in Notlagen zusammenzurücken, gilt jetzt die Devise der Kontaktvermeidung. Ich bin überzeugt, dass wir dennoch in einem großen Netz miteinander verbunden sind, auch wenn wir es jetzt gerade nicht körperlich spüren. Mir helfen dabei auch die Erinnerungen an die vielen schönen Begegnungen und Verbindungen. Ich würde mich freuen, wenn auch ihr unsere gemeinsamen Lieder für euch singt - singt sie in die Welt hinaus, tanzt euren Tanz für euch und für uns alle. Jeder Ton, jeder Klang, jedes Lied und jeder Tanz erzeugt Schwingung im Universum, die uns alle miteinander verbindet.

Am Wochenende haben wir noch gesungen: „Ich nehme es an, so wie es ist, nehme ich es an und lasse los, was ich gedacht, wie es sein sollte, weil ich es wollte.“(Iria Schärer Vielleicht war das, was ich gedacht, wie es sein sollte, gar nicht so wirklich gut für uns und etwas viel Größeres darf jetzt auf die Erde kommen. Wir befinden uns gerade in der Fastenzeit. Einer Zeit, in der wir uns auf uns selbst besinnen dürfen. Nutzen wir diese Zeit,
- um zu lernen, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden,
- um zu spüren, wie die Natur sich von den Aktivitäten des Menschen erholt,
- um zu hören, welches Lied die Vögel uns vorsingen!

In jeder Krise gibt es immer Gewinner und Verlierer - ich träume davon, dass in dieser schwierigen Lage die (finanziellen) Gewinner sich auch als emotionale Gewinner erweisen und ihre Profite mit Menschen teilen, die durch diesen Virus an echte Existenzgrenzen kommen.

Wir alle wissen nicht, was noch kommen wird. Aber wir können unser „Ich bin“ mit jedem Atemzug immer wieder spüren und sind dann ganz im jetzigen Augenblick.
Ich wünsche euch allen von ganzem Herzen, dass ihr gesund bleibt „….und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!“

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Gedanke zum Monat März - Harmonie

Gedanken zum Monat - Harmonie

Der Fluss allen Lebens heißt Harmonie. Alles strebt zur Harmonie, zum Ausgleich.(Hermes Trismegistos)

Ganz oft habe ich mich in diesem Jahr schon gefragt, was passiert im Augenblick eigentlich so um mich herum. Da waren/sind die Waldbrände in Brasilien und in Australien. Ja, das ist tragisch, aber so wirklich betrifft es uns (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) nicht. Da waren die Stürme, die abholzten Wälder -auch tragisch, aber solange ich nicht betroffen bin…! Da sind Menschen auf der Flucht vor Krieg - auch weit weg. Die politischen Erdbeben haben auch noch nicht wirklich Konsequenzen. Aber jetzt kommt Corona und schafft es innerhalb kürzester Zeit, die Weltwirtschaft zu bedrohen. 

Ich habe das Gefühl, dass dieser neuartige Corona-Virus unserer Gesellschaft gerade einen sehr deutlichen Spiegel vorhält. Gegen ihn kann ich mich nicht versichern, nicht impfen, ich kann ihn nicht riechen, nicht spüren. Er kann mich angreifen und mich aus meiner Komfortzone werfen und was noch schlimmer ist, er spielt mit meiner Angst. Doch was ist Angst eigentlich? Angst ist ein bedrohliches Gefühl - manchmal ist Angst sehr hilfreich, sie hält uns davon ab, Dinge zu tun, die vielleicht nicht gut für uns sind. Aber zu viel Angst kann uns auch erstarren lassen. Wenn ich überall einen Angriff vermute, bin ich nur noch in einer Habachtstellung. Das heißt, mein Körper kann nicht mehr entspannen, weil ich ständig damit rechne, dass an der nächsten Ecke der Säbelzahntiger auf mich wartet und ich bereit zum Kampf oder zur Flucht sein muss. Eine solche Haltung schadet unserem Immunsystem und macht es letztendlich angreifbar.

Mir sagt diese Zeit, dass es noch mehr darum geht, Achtsamkeit zu praktizieren. Achtsamkeit mit mir, mit meinem Umfeld, mit der Natur. Es geht nur gemeinsam. Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen einander. Unsere Mitmenschen spiegeln uns unsere Stärken und unsere Schwächen. Häufig sehen wir im anderen aber nur das, was wir nicht haben, was er uns vielleicht wegnehmen könnte und projizieren dadurch Hass und Neid. Ich darf mir immer wieder bewusst machen, dass, was ich im anderen sehe, ist ein Teil von mir. Dieses Gefühl ist bestimmt nicht immer toll, aber nur wenn ich mir diese Dinge bewusst mache, kann sich etwas ändern. Erst wenn ich mich meiner Angst stelle, meine Bedürftigkeit anerkenne oder was auch immer, kann ich in meine Harmonie kommen.

Ich möchte hier noch anmerken, dass ich Virenerkrankungen Respekt zolle und rate jeder/m sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes  zu halten, aber von einer Angsthysterie möchte ich mich persönlich stark distanzieren.

Die Erde strebt nach Harmonie. Danach, dass alles eine Daseinsberechtigung hat. Wir Menschen haben uns zu Richtern entwickelt, die entscheiden, was sein darf und was nicht. Und ich glaube, genau dieses Hoheitsgefühl wird uns gerade genommen! Ich empfinde dabei gerade ein tiefes Gefühl von Demut.

Ich wünsche mir, dass wir wieder Schritt für Schritt zu einem achtsamen Miteinander kommen - einem Miteinander von Mensch, Tier und Umwelt. Dann kann sich Fülle ausbreiten, eine Fülle, die für alle ausreicht. Dazu noch nachstehendes Mantra als Lobpreisung der Fülle:

Om Purnam Adah Purnam Idam
Purnat Purnam Udacyate
Purnasya Purnam Adaya
Purnam Evavashishyate

Om - Fülle hier, Fülle dort
Nimm von der Fülle,
nähre die Fülle.
Die Fülle bleibt immer die Fülle
(Mantra aus dem Hinduismus)

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Gedanken zum Monat Februar

Wandel

Immer wieder lese ich in diesen Tagen, die Erde befinde sich in einem großen Wandel. Wandel hat für mich immer etwas mit Aufbruch zu tun, damit dieser Wandel sich entfalten kann. Während ich dieses schreibe, sehe ich vor meinem inneren Auge eine Blume, deren Knospe aufbricht, diese sich wandelt und sich zu einer wunderschönen, blühenden Blume entfaltet.

Um an diesem irdischen Wandel teilhaben zu können, muss auch ich bereit zum Wandel sein - Altes darf gehen, damit Neues entstehen kann. Diesen Satz kann ich unterschreiben, wenn ich jedoch noch tiefer gehe stelle ich fest, dass noch etwas fehlt. Damit das Neue entstehen und sich ausbreiten kann, muss ich Verantwortung übernehmen und es mir vertraut machen. Erst dann wird es zu etwas Besonderem, so, wie es Antoine de Saint-Exupéry im Kleinen Prinzen schreibt: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“. Wenn ich diesen Satz jetzt weiterspinne, kommt mir der Gedanke, ob wir deshalb soweit von unserer Verantwortung für die Erde weggekommen sind, weil uns die konsumgelenkte und virtuelle Welt inzwischen näher ist, als unsere natürliche Umwelt! Das virtuelle Erleben geht sehr stark über das kognitive Wahrnehmen, das natürliche Erleben - das Fühlen, das Riechen, das Schmecken, das Tasten - wirkt sich hingegen stark auf unsere Emotionen aus.

Ich kann hier immer nur für mich sprechen: Wenn ich durch den Wald gehe und die kranken Bäume sehe oder wenn ich wahrnehme, dass immer weniger Vögel ihr Lied singen, fühle ich mich berührt. Wenn ich die Meldungen vom Waldsterben, von Waldbränden u.ä. im Fernsehen erfahre, bin ich auch berührt, aber auf einer anderen Ebene, es ist nicht so nahe und nicht so präsent, wie wenn ich mittendrin stehe.

Wir feiern am 02.02. das Jahreskreisfest Imbolc oder auch Lichtmess, ab diesem Zeitpunkt wächst tief in der Erde bereits wieder neues Leben. Wie wäre es, wenn wir in diesem Jahr versuchen, das neue Leben bewusster zu begrüßen und wahrzunehmen. Dann wird vielleicht die Pflanze am Waldesrand zur allerschönsten, weil wir ihr Zeit geschenkt haben, weil wir sie angeschaut haben, weil wir sie berührt haben, weil wir sie uns vertraut gemacht haben, weil wir sie gezähmt haben.

Da verstummte der Fuchs und schaute den kleinen Prinzen lange an:

»Bitte … zähme mich!«, sagte er.

 »Das würde ich gern tun«, antwortete der kleine Prinz, »aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge lernen.«

»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs. »Die Menschen haben keine Zeit mehr, um etwas kennen zu lernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Da es aber keine Läden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr. Wenn du einen Freund willst, dann zähme mich!«

»Was muss ich machen?«, sagte der kleine Prinz.

»Du musst sehr geduldig sein«, antwortete der Fuchs. »Du wirst dich zunächst mit einem kleinen Abstand zu mir in das Gras setzen. Ich werde dich aus den Augenwinkeln aus anschauen und du wirst schweigen. Sprache ist eine große Quelle für Missverständnisse. Aber jeden Tag setzt du dich ein wenig näher …« Antoine de Saint-Exupéry

So kann bei jedem Einzelnen sich der Wandel vollziehen und sich wie eine Spirale von unten nach oben ausbreiten. Die Verantwortung bekommt dadurch einen ganz neuen Stellenwert.

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Gedanken zum Monat Januar

Das neue Jahr

Das neue Jahr möge sich anmutig und leichtvor dir ausbreiten.
Jeder Tag möge dich dazu einladen, aus ihm etwas ganz Besonderes zu machen,
damit du am Ende sagen kannst:
Vieles war gut.

(Christa Spilling-Nöker)

Als ich diese Gedanken verfassen wollte, war ich kurz am Fernseher hängen geblieben - „Bilder des Jahres 2019“, manchmal war ich erstaunt über das, was so alles in diesem Jahr stattgefunden hat. Andere Bilder aus Diktaturen, Kriegsregionen und Bilder von Umweltzerstörungen haben mich sehr nachdenklich gestimmt. Wie selbstverständlich ist es für uns,

  • aus der Haustüre zu gehen, ohne Angst haben zu müssen,
  • seine Meinung vertreten zu dürfen, ohne Angst haben zu müssen,
  • in die Natur gehen zu können, ohne Angst haben zu müssen,
  • die Grundbedürfnisse als Normalität erfüllt zu bekommen.

Und doch sind diese für uns alltäglichen Dinge ganz, ganz vielen Menschen nicht selbstverständlich. Mich erfüllt dieses Bewusstsein, in einem Land leben zu dürfen, wo all dieses so selbstverständlich ist, mit viel Demut und Dankbarkeit. Das bedeutet nicht, dass ich alles, was bei uns geschieht als selbstverständlich ansehe und für gut empfinde. Teile unseres Wohlstandes gehen zu Lasten nachfolgender Generationen und Menschen aus anderen Ländern. Für mich ist es wichtig, mir dieses immer wieder bewusst zu machen und da wo es möglich ist in meinem Leben auch Korrekturen vorzunehmen.

In den Rauhnächten beschäftige ich mich derzeit intensiv mit den Archetypen der Frauen - einige von euch bekommen jeden Tag den Impuls zugesandt. Diese Auseinandersetzung zeigt mir immer deutlicher, wie wichtig es wird, die weiblichen Attribute in Frauenkreisen zu stärken. Die Natur braucht weibliche und männliche Kräfte in einem ausgewogenen Verhältnis.

Irgendwie scheint die Natur uns in diesem Winter etwas mitteilen zu wollen. Denn kommt nicht wirklich zur Ruhe. Die ersten Sträucher treiben schon aus. Stellte man sonst auf Barbara am 04.12. die kahlen Zweige einer Forsythie in die Vase, damit sie Weihnachten blühen, gibt es in diesem Jahr in der freien Natur bereits die ersten frische Blüten.

Ich wünsche mir für das kommende Jahr, dass auch diese 20er Jahre zu einem Wunderjahrzehnt werden - einem Wunderjahrzehnt,

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Gedanken zum Monat November

Halte dich nicht fest an der Form,
halte dich nicht fest.
Halte fest an deinem Wesen,
wandle, wandle dich.
(Gila Antara)



Die schönen Herbsttage lassen uns vergessen, dass der November mit großen Schritten auf uns zukommt - ein Monat, den viele Menschen gerne überspringen möchten. Nicht umsonst werden wir schon jetzt an allen Ecken an die bevorstehende Weihnachtszeit erinnert.Bunte Werbeblättchen rufen uns in großen Buchstaben bereits im Oktober "Frohe Weihnachten" zu. Dennoch gehört zu einer Geburt auch das Sterben, damit der Wandel in allen Konsequenzen vollzogen werden kann.

Der November lädt - wie kein anderer Monat - ein, sich mit der (eigenen) Endlichkeit zu beschäftigen. Wir denken an unsere Verstorbenen, sehen die Kargheit in der Natur und spüren vielleicht auch, dass es uns schwerfällt, das Hören in die eigene Stille zuzulassen. Wie gerne lassen wir uns ablenken durch die Medien, durch laute Musik usw. Was passiert in uns, wenn wir diese Stille zulassen? In einem kürzlich veröffentlichten Bericht las ich, wie stark die Zahl der an Depression erkrankten Menschen in den letzten Jahren gestiegen ist, was sicherlich auch mit dem inzwischen offenen Umgang mit dieser Erkrankung zusammenhängt. Dennoch ist es offensichtlich, dass immer mehr Menschen den Kontakt zu sich selbst verlieren - und damit jeden Tag, an dem sie ihre eigene Lebendigkeit nicht wirklich wahrnehmen, spüren und leben einen kleinen Tod sterben.

Wir haben Angst vor dem Tod und versuchen, uns bis ins kleinste Detail abzusichern und vergessen dabei häufig, wirklich zu leben - d.h. mit Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Jeden Tag, an dem wir uns selbst verleugnen, sterben wir einen kleinen Tod. Jeden Tag, an dem wir nicht der Sehnsucht unseres Herzens folgen, sterben wir einen kleinen Tod. Doch warum verleugnen wir uns? Weil uns im Laufe unseres Lebens so viele „du musst“-, „du bist“-, „du solltest“-Samen eingepflanzt wurden, dass wir vergessen haben, was unser wirkliches Herzensanliegen ist. Ich denke, dass gerade der November jeden dazu einlädt, ehrlich mit sich selbst in Kontakt zu treten und zu schauen, wo etwas sterben darf oder wo es etwas zu „beerdigen“ gibt, damit ein neuer Herzenssame in die Erde gelegt werden kann - natürlich immer mit dem Verantwortungsbewusstsein des großen Ganzen.

In diesem Sinne lade ich dich ein:

„Erwach steh auf, leb deinen Traum,
geh ihm Schritt für Schritt entgegen.
Erwach steht auf, gib deiner Seele Raum
folg ihr Schritt für Schritt auf deinem Wege.
Sie führt dich, sie führt dich zu dir.“
(Sabine Bevendorff)

Ich wünsche dir, dass du wandeln kannst, was gewandelt werden möchte, los lassen kannst, was gehen möchte und evtl. Ängsten mit offenen Augen begegnen kannst. Das Leben findet immer JETZT in diesem Augenblick statt.  

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Gedanken zum Monat Oktober

Der Herbst ist in den letzten Tagen mit Macht in unser Leben getreten und  wirbelt vieles durcheinander. Wenn ich mich bewusst umschaue, habe ich das Gefühl, dass uns im Augenblick viele unterschiedliche Herbststürme in Bewegung halten und manche uns auch sprachlos machen.  

Wir haben vor einigen Tagen die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche gefeiert. Für einen winzig kleinen Augenblick war die Waage zwischen Tag und Nacht - zwischen Hell und Dunkel - zwischen Innen und Außen - vollkommen ausgeglichen. Dieser Moment ist so kostbar, wie das Leben im „Jetzt“ - ohne Vergangenheit und ohne Zukunft - verschmolzen mit dem bewussten Sein. Deshalb hat mir das oben genannte Gedicht so gut gefallen.

Dennoch möchte ich hier auch meine Gedanken zur dunkeln Zeit - in die wir jetzt gehen - festhalten. Wenn ich vorgenannte Aufzählung jetzt noch ergänze um „Gut und Böse“ würden wir doch alle das „Böse“ der Dunkelheit zuordnen. Bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass die Dunkelheit böse ist und bekämpft werden muss?

  Doch dunkel und hell sind zwei verschiedene Dynamiken, die sich ergänzen und zusammengehören wie Yin und Yang - wie männlich und weiblich. Keine ist böser oder besser als die andere, denn nur zusammen ergeben sie eine Einheit.  

Die Dunkelheit wird gerne der weiblichen Kraft zugeordnet. Sie ist der Ort, aus dem heraus alles geboren wird. Sie ist die nährende Kraft und lädt uns zum Träumen und Fühlen ein, sie behütet und beschützt uns. Außerdem geht eine große Sanftheit von ihr aus.

Geprägt von unserer Leistungsgesellschaft fällt es vielen schwer, diese Sanftheit zuzulassen. Dennoch habe ich immer mehr das Gefühl, dass wir genau diese Sanftheit (sich selbst, auch der Umwelt gegenüber) benötigen, um uns den großen Herausforderungen wie z.B. dem Klimawandel zu stellen.

Und so lade ich euch ein: Lasst euch bewusst ein in die Zeit, die jetzt vor uns liegt - außen die Herbststürme und innen die sanfte Dunkelheit. Ich bin überzeugt, dass wir dann in ihr Ruhe und Stille erfahren werden - und wenn wir uns ganz auf sie einlassen, finden wir UNS SELBST in ihr.

Ich wünsche dir viel Klarheit und Kraft beim Ausbalancieren deiner Waage. 

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Seelenorte im Sauerland

Als Teilnehmerin an Veranstaltungen zum Thema "Sauerland - Seelenorte" durfte ich mit dabei sein, besondere Orte im Sauerland zu beschreiben. Da ich persönlich eine besondere Bindung zum Rinsleyfelsen in Saalhausen habe, freue ich mich, dass auch dieser zu einem "Seelenorten" bestimmt wurde - einem Ort, mit einer besonderen Ausstrahlung, einem Ort, an dem die Seele zur Ruhe kommen kann.

Natürlich zählen auch viele andere Orte dazu - und jeder hat seine besondere Qualität. Ich lade herzlich ein, in dem Heft "Sauerland - Seelenorte" zu lesen und sich inspirieren zu lassen.

Sauerland - Seelenorte

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Gedanken zum Monat September

 In den diesen Tagen enden die Sommerferien. Wir dürfen gerade noch einmal einen wunderschönen Spätsommer genießen. Vieles spielt sich gerade „draußen“ in der Natur ab, seien es die unterschiedlichsten Feste oder auch viele sportliche Aktivitäten. Das sich ankündigende Jahreskreisfest der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche läutet langsam die Zeit ein, in der es wieder nach „drinnen“ geht. Für einen winzigen Augenblick halten sich „Innen“ und „Außen“ in der Waage und lädt uns dieses Fest dazu ein, wieder in unser eigenes Gleichgewicht zu gelangen - sowohl innen als auch außen.  

In einer Zeit der ständigen Erreichbarkeit ist es nicht einfach, auch mal Offline zu gehen - und in die Stille zu hören - was höre ich eigentlich, wenn ich nichts höre? Ist da wirklich nichts oder höre ich das Geplapper meiner Gedanken? Lass dich gerne einmal auf diesen Test ein! Ist es nicht ein Wunder der Natur, dass unser Gleichgewichtsorgan im Ohr liegt? Machen wir uns hier noch bewusst, dass unser Auge ins Außen führt - wir sehen in die Welt hinein, wo hingegen unser Ohr über die Schwingungen die Welt in uns aufnimmt.

Was geschieht eigentlich mit meinem Gleichgewicht, wenn ich im Fernsehen oder in den sozialen Medien negative Nachrichten empfange, z.B. über die Zerstörung des Regenwaldes? Bei mir kommen zunächst Gefühle der Ohn(e)-Macht, Wut und Angst um das Wohl unseres grünen Planeten auf. Doch wie komme ich jetzt wieder in mein Gleichgewicht? Vielleicht wandle ich meine Ohn(e)-Macht in Macht, meine Wut in Kraft und meine Angst in Stärke. So könnte ich z.B. meinen Fleischkonsum überdenken oder Lust bekommen, einen Baum zu pflanzen.

Gerne möchte ich an dieser Stelle einen Satz von Eckhart Tolle zu diesem Thema zitieren: „Wenn du mit einer Situation nicht einverstanden bist, ändere sie, verlasse sie oder akzeptiere sie.“ Dazu ist es jedoch erforderlich, dass wir uns die entsprechende Situation bewusst anschauen. Das Jahreskreisfest lädt uns wieder ein, einen Blick auf unsere Waage zu werfen - ist sie wirklich in der Waagerechten oder schlägt sie in der einen oder anderen Richtung aus.

Ich wünsche dir viel Klarheit und Kraft beim Ausbalancieren deiner Waage. 

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Gedanken zum Monat August 2019

 In diesen Tagen feiern wir das Jahreskreisfest Lughnasadh -die Schnitterin.

Mit ihrer Sichel in der Hand zieht sie über das Land, sie schneidet das Korn, bringt die Ernte ein und lehrt uns, zu durchtrennen. Diesem Jahreskreisfest wird häufig nicht so viel Bedeutung beigemessen, wie den anderen Jahreskreisfesten. Auch ich habe es bislang leider noch nicht im Kreis gefeiert, weil es immer in die Ferienzeit fällt.

Dieses Fest lehrt uns, das Rechte im Leben anzunehmen, das Gute zu sammeln und zu würdigen, aber auch alles, was uns vielleicht nicht so gut tut, vielleicht im Leben nicht gebraucht wird, loszulassen und durchzutrennen. Jetzt ist die Zeit, die persönliche Ernte einzubringen und zu erkennen, was in unserem Leben gereift ist und Früchte getragen hat. Hierbei dürfen wir unseren Blick auch auf das werfen, was zu süßen Früchten geführt hat, die weiterhin in unserem Leben sein dürfen. Die Schnitterin lehrt uns aber auch, all das zu durchtrennen, was nicht weiter zu uns gehören soll. Alles, was uns nicht gut genährt hat, ist keine gute Ernte und es wird Zeit, es loszulassen, es abzuschneiden, „nein“ zu sagen und es nicht weiter mit sich herum zu tragen. Es kommen der Herbst und der Winter und in diese Zeit können wir nicht alles mitnehmen. Wir müssen und dürfen uns auf das Wesentliche konzentrieren. 

Die Mondnacht

Es war, als hätt’ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst’.

Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis’ die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
 

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

(Joseph von Eichendorff)


Doch warum habe ich das Mondgedicht ausgewählt? Der Mond zeigt uns jeden Monat, dass wir uns in einem Wechsel zwischen Fülle und Leere befinden. Die Wirtschaft, die Börse, die Politik, sie erzählen uns, dass alles immer wieder getoppt werden muss - schneller, höher, besser. Doch dass diese Botschaft nicht gesund ist, erkennen wir inzwischen an vielen Stellen.

Wenn wir jeden Monat den natürlichen Wechsel, den der Mond uns zeigt, mitgehen - wenn jeder sich wieder fragt: Was nährt mich? Was darf gehen? Womit fülle ich mich wieder neu? - ist der Schnitt der Schnitterin im Sommer unseres Lebens vielleicht nicht so radikal und wir können gestärkt in unseren Herbst wechseln.

Ich lade dich ein, bewusst wahrzunehmen, was dein Leben nährt und was es vielleicht auch schwächt.
Lass dir Zeit dabei.
Vielleicht findest du eine für dich stimmige Vision, die süßen Früchte für deinen persönlichen Herbst/ Winter zu kultivieren. Gleiches gilt natürlich auch für die Zöpfe, die es abzuschneiden gilt. Vielleicht kannst du stellvertretend dafür etwas aufschreiben und den Zettel verbrennen oder um einen Stein wickeln und in einem Fluss versenken.
Ich wünsche dir viel Klarheit und schöne Visionen, wenn du diese Übung machst.

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Gedanken zum Advent und den bevorstehenden Rauhnächten

 

Die Adventszeit lädt uns ein, immer wieder genau hinzuhören und hinzuspüren - auf unseren ureigenen Klang, unseren Herzschlag, unsere  Stimme - fernab aller Weihnachtsmärkte und allem vorweihnachtlichen Trubel.

 

Für mich ist die Adventszeit ein Art Fastenzeit - wir bereiten uns auf das neu erwachende (Sonnen-)Licht - was uns auch durch Christi Geburt, durch die Heilige Nacht, geschenkt wird - vor. Um uns herum wird der Anschein erweckt, dass es keine Dunkelheit, kein zur Ruhe kommen geben darf. Doch unser Körper und unsere Seele dürsten danach, einfach sein zu dürfen - auch mal eine innerliche Bestandsaufnahme zu machen. Die Natur lebt es uns vor. Sie hat sich in die Erde - in die Dunkelheit - zurückgezogen. Stellt euch mal vor ihr würdet jetzt nach draußen schauen und die Bäume ständen in voller Blüte. Das wäre schon ein ungewöhnliches Bild. So habe ich es auch vor einigen Tagen erlebt, als ich sah, dass im Kräutergarten nebenan noch eine einzelne Rose blüht. Das war für mich etwas ganz besonders - Ende November blüht hier im Sauerland eine Rose. So wünsche ich euch, dass es etwas Besonderes ist, wenn ihr euch im Außen zeigt und ihr euch viel Zeit für eure Innenschau schenkt.

 

 

Rauhnächte

 Im Anschluss an das Jahreskreisfest „Wintersonnenwende“ beginnen die Rauhnächte. Ich freue mich, wenn immer mehr Menschen, diese Zeit bewusst wahrnehmen und werde allen, die es wünschen, in der Zeit vom 21.12. bis zum 06.01.2019 täglich einen kleinen Impuls schicken. Bei Interesse einfach nur eine Mail an info@klangschichten.de und im Betreff "Rauhnächte" schreiben.

Die Rauhnächte gehen zurück auf das Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Als man vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und 12 Nächte übrig - die heutigen Rauhnächte.  Nach der Wintersonnenwende beginnt die Kernzeit der Raunächte. Vom 21.12. bis zum 24.12. steht die Sonne still - diese Zeit kann zur Einstimmung auf die Rauhnächte genutzt werden. Die Rauhnächte hießen ursprünglich „Rauchnächte“, weil in dieser Zeit mit Kräutern geräuchert wurde, um dunkle Geister zu vertreiben und segenbringende willkommen zu heißen.  

Die erste Rauhnacht (24.12.) wendet sich an den ersten Mondmonat. Dieser beginnt am 6.1. und endet am 5.2., die zweite Rauhnacht (25.12.) betrifft die Zeit vom 6.2. bis 5.3. usw. Die Rauhnacht gilt immer für den ganzen Tag und die ganze Nacht.

In den Rauhnächten beobachten wir die Ereignisse und Begegnungen sehr genau. Dazu gibt es - wie oben genannt - einen täglichen Impuls. Die Rauhnächte sind eine magische Zeit, voller Märchen und alten Überlieferungen, aber auch eine Zeit, in der wir in unser Dunkel (unsere Innenwelt, unsere Tiefen) eintauchen dürfen, um dort Inspirationen und Antworten auf persönliche Fragen, Wünsche und Ideen zu finden. Die Rauhnächte unterstützen und aktivieren, die eigene Schöpferkraft. Durch diese bewusste Gestaltung der Rauhnachtszeit bereiten wir den Boden für das kommende Jahr.

Die Rauhnächte bieten einen besseren Zugang zur Seele als andere Tage. Sie sind jedoch (k)ein Wunschkonzert. Durch Bewusstseinserweiterung arbeitet jeder konstruktiv an der Entwicklung des eigenen Lebens mit, unbewusste Kräfte werden in unser Bewusstsein integriert, damit wir konstruktiv an den Veränderungen in unserem Leben mitwirken können. Alles was wir an Träumen, Visionen, Wünschen in uns tragen, darf wahr werden - es ist schon DA - es ist schon ein Teil von uns. Jedoch haben wir es bislang noch nicht ins Leben integriert. In den Rauhnächten stellen wir wieder eine Verbindung all zu unseren Wesensanteilen her.

Zuvor ist es jedoch wichtig, das alte Jahr in Ruhe abzuschließen. Damit Neues entstehen kann, muss Altes gehen dürfen. Dazu gehen wir Monat für Monat in das letzte Jahr zurück und schauen, was noch unerledigt ist. Alles was zurückgegeben werden will, gibt man vor der 1. Rauhnacht zurück. Weiterhin gehören zum Abschluss des Jahres (also vor den Rauhnächten) Dankbarkeitsrituale. Das alte Jahr sollte bis zum 13.12. (Luzia) abgeschlossen sein.
Alle, die sich auf die Rauhnächte einlassen möchten und den täglichen Impuls wünschen, beginnen ab dem 21.12. mit den Vorbereitungen. Es liegt an jedem einzelnen, wie viel Zeit und Raum ihr euren Rauhnächten gebt. 

  

Gedanken zum November

Vor einigen Tagen haben wir Samhain - ein keltisches Jahreskreisfest gefeiert. Ein Totenfest, welches den Übergang von der hellen in die dunkle Zeit feiert. Mir ist die Kraft dieses Festes in diesem Jahr besonders aufgefallen. Bis vor zwei Wochen waren wir noch von der Sonne verwöhnt. Dann kam alles zusammen: Regen, Schnee, Nebel, Zeitumstellung. Wir sind praktisch in die dunkle Zeit katapultiert worden.

Diese neue Zeit dürfen wir auch als ein Geschenk ansehen. Ein Geschenk, uns Zeit für uns selbst zu nehmen, uns zurückzuziehen und vor allem auch Abschied zu nehmen, von Dingen, Menschen, Plänen, die vielleicht gar nicht zu uns und zu unserem Leben gehören. Nur dann entstehen Zeit und Raum für Neues. Die Natur lebt es uns in jedem Jahr vor. Während wir im Außen das Triste und Kahle sehen, wächst im Inneren neues Leben. Dieses kann aber nur dadurch geschehen, weil Altes sterben darf.

Von diesem Kreislauf sind wir ständig umgeben - wachsen und werden, sterben und vergehen. Licht kann ohne Dunkelheit nicht bestehen. Wenn wir uns diesen Kreislauf immer wieder bewusst machen, lernen wir vielleicht immer mehr, das, was gerade ist, anzunehmen, es zu fühlen und als Teil unseres Lebens zu sehen. So können wir immer mehr zu unserem inneren Frieden finden. Die Dunkelheit ist nicht böse. Ich würde mir wünschen oder mich freuen, wenn immer mehr Menschen bewusst in diese Dunkelheit eintauchen, sie wahrnehmen und ihre besondere Kraft verspüren - ohne gleich in einen Lichterkettenrausch zu verfallen.

Dieses Annehmen was ist - ohne es zu bewerten und in bestimmte Schubladen einzusortieren - ist auch das Thema der Eckhart-Tolle-Abende. Das heißt nicht, dass alles gut ist und ich mit allem einverstanden bin. Wenn ich jedoch den jetzigen Augenblick so annehme, wie er ist und gegenwärtig bleibe, gehe ich nicht in der Widerstand. Denn das bedeutet immer Kampf und im Kampf geht die Leichtigkeit verloren, dann wird alles anstrengend. …Kampf, um eine Position, ein Ziel…. Diese Aufzählung lässt sich sicherlich noch ergänzen. Und so möchte ich gerne schon einmal den Satz, den ich auch unten in der Terminankündigung für den ET-Abend schreibe, zitieren: „Was ist, darf sein - was sein darf, ändert sich“. 

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Ein interessanter Bericht über die Wirkungsweise der Klangentspannung. 

Schauen Sie sich hier einen Beitrag des WDR "Hier und Heute" - Zeit für mich - vom 16.10.2018 an: 

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Meister Eckhart über die Liebe

"Ein Weiser wurde gefragt, 
welches die wichtigste Stunde sei, die der Mensch erlebt, 
welches der bedeutendste Mensch, der ihm begegnet, 
und welches das notwendigste Werk sei.

Die Antwort lautete:

Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart, 
der bedeutendste Mensch immer der, der dir gerade gegenübersteht, 
und das notwendigste Werk ist immer die Liebe"


Gerade dieser Sommer hat uns mit seiner starken Sonnenkraft immer wieder in die Langsamkeit geführt. Für mich ist diese Langsamkeit die Vorstufe zur Gegenwärtigkeit, zur Bewusstheit, zum „Jetzt“. Deshalb sprach mich auch der obige Text an. Wir können nicht hetzen und dabei gleichzeitig bewusst wahrnehmen. So birgt sich in diesem langen und heißen Sommer auch eine ganz besondere Qualität. Ich wünsche allen, dass sich diese Kraft immer mehr entfalten kann, auch wenn jetzt immer mehr der Alltag wieder Einzug hält.

Der sich ankündigende Herbst klopft schon langsam an und so stehen wir zum zweiten Mal in diesem Jahr vor einer Schwelle - Tag und Nacht halten sich die Waage. Während wir uns im Frühjahr bei der Tag-und-Nacht-Gleiche auf den Sommer einstimmen - begleitet von starker Freude, auf eine Zeit der Fülle, Wärme und Leichtigkeit, gehen wir jetzt auf die dunkle Zeit zu. Wir fahren die Ernte des Sommers ein und dürfen für das danken, was uns geschenkt wurde. Bei dieser Freude schleichen sich häufig auch mulmige Gefühle ein, wie z.B. die Angst vor der dunklen Zeit. Aber gerade jetzt dürfen wir wieder mehr nach innen sehen und uns der Schätze gewahr werden, die wir in uns tragen. 

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Sommersonnenwende

Vor einigen Tagen haben wir die Sommersonnenwende gefeiert, es war ein schöner milder Sommerabend. Mitten in dieser „Hochzeit“ der Sonne wird uns deutlich, dass ab jetzt die Tage wieder kürzer werden. Dieser Wandel wird in einer Spirale sehr schön deutlich. Es geht immer weiter, wenn der Wandel kommt, gibt er uns die Gelegenheit, dass wir uns weiten, das wir wachsen dürfen. Wir können einen neuen Blickwinkel einnehmen. Wenn wir das Leben nur linear betrachten, fühlt es sich für mich fest und starr an.

Beim Tanzen der Spirale wird dieser Wandel zwischen „in sich gehen“ und „sich im Außen zeigen“ körperlich spürbar, wie ich finde, ein kostbares Geschenk. Ich glaube, dass sich unser Körper durch die Rituale (Singen, Tanzen, Meditation, die Natur wahrnehmen) an etwas erinnert und diesem einen Ausdruck gibt. Dieses Körpererleben finde ich so wertvoll: wahrnehmen, spüren, bei sich sein. Denn häufig geht dieses im Alltag unter, weil wir im Kopf - im Denken - verhaftet sind.

Der bevorstehende Sommer lädt uns ein, aufzutanken, in die Natur zu gehen und die eigene Schale aufzufüllen, damit wir uns in den dunklen Zeiten daraus nähren können. Mir fällt dazu die wunderschöne Kindergeschichte von Helma Heine ein: „Frederik“: Die kleine Feldmaus, die im Sommer Farben, Klänge, Düfte und Geschichten sammelt, während alle um ihn herum eifrig Vorräte sammeln, um für den Winter gerüstet zu sein. Als diese Vorräte im Winter fast aufgebraucht und es vielen seiner Freunde in der dunklen Jahreszeit nicht mehr so gutgeht, gibt Frederik seine Erinnerungen an die Farben, Klänge und Düfte an seine Freunde weiter, damit diese wieder mehr Lebensfreude bekommen.  

Ich finde diese Geschichte beschreibt wunderbar, wie wichtig es für uns ist, die Sommerzeit zu nutzen, um einzutauchen in die Vielfalt der Natur und möglichst viel Zeit dort zu verbringen.

In diesem Sinne: lasst uns tanzen, singen, lachen und genießen! - Damit unsere Schale gut gefüllt wird

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Gleichgewicht

Vor einigen Tagen haben wir die Frühjahrstagundnachtgleiche gefeiert. Frühjahrstagundnachtgleiche feiert einen der beiden kostbarsten Tage im Jahreskreis, an dem sich Licht und Dunkel  die Waage halten. Wir Menschen, die sich auch häufig nicht im Gleichgewicht fühlen, übersehen schnell, dass es in der Natur auch nur diese beiden Punkte gibt. Wenn wir dann an unser menschliches Wachstum denken, welches ja analog zur Natur verläuft, so scheint dieser Balanceakt nur selten für die Entwicklung nötig zu sein. Er gibt uns im Frühjahr aber den Anstoß, den wir brauchen, um unsere „Lichtmess-Visionen“ im wahren Leben manifestieren zu können. Was bislang nicht greifbar war, gilt es jetzt in konkrete (erdige) Taten umzusetzen. Das erfordert auch manchmal Kraft, die ich allen wünsche.

Nachstehend noch eine Übung, sich mit der Kraft des Frühlings zu verbinden bzw. sich dieser gewahr zu werden, möchte ich euch noch mit auf den Weg geben:

Experimentiere mit der Kraft der liegenden Acht:

Wer mag, kann sich mit der Kraft der liegenden Acht verbinden. Sie ist ein Symbol sowohl für das Unendliche, als auch für das Polare und die Dualität hier auf der Erde. Sie trägt das Männliche und das Weibliche, das Oben und Unten, das Innen und das Außen, das Yin und das Yang in sich. Experimentiert mit der liegenden Acht - legt euch dazu eine ruhige Musik auf und bewegt euch zu der liegenden Acht, vielleicht indem ihr diese mit den Händen nachmalt, mit den Füßen auf dem Boden die liegende Acht geht oder diese mit der Hüfte, der Nase…. nachzeichnet. Eure Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

März 2018

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Warum ist ein ausgewogenes An- und Entspannungsverhältnis für unser Wohlbefinden so wichtig?

Mehrere Gespräche, die ich in letzter Zeit geführt habe, haben mir deutlich gemacht, wie gehetzt viele Menschen durch das Leben gehen. Der berufliche Druck steigt, familiär sind häufig Eltern zu versorgen und dann sind da die Kinder und Enkelkinder, Haushalt…

Was passiert eigentlich mit unserem Nervensystem, wenn es immer auf Hochtouren arbeitet? Der Sympathikus übernimmt die Führungsrolle:
Der Körper fühlt sich bedroht und stellt sich darauf ein, jederzeit kämpfen oder fliehen zu können. Er ist in allerhöchster Alarmbereitschaft. Dazu werden z.B. die Bronchien und die Pupillen erweitert und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Gleichzeitig reduzieren die Organe, die bei dem Kampf oder der Flucht nicht benötigt werden, wie z.B. der Magen-Darm-Trakt, die Bauchspeicheldrüse ihre Tätigkeiten. Diese Vorstellung zeigt mir, wie wichtig es ist, sich immer wieder Augenblicke zu schaffen, in denen der Körper entspannen kann.
Denn dann wird der Parasympathikus – der Gegenspieler des Sympathikus – aktiv. Dieser sorgt dafür, dass sich die Bronchien und die Pupillen verengen, der Magen-Darm-Trakt und die Bauchspeicheldrüse wieder aktiviert werden. Dieses kleine Beispiel verdeutlicht, wie wichtig ein ausgeglichenes An- und Entspannungsverhältnis für unser Wohlbefinden ist. 

Gerne gebe ich euch hier auch noch ein paar kleine Tipps, wie ihr immer mal wieder in die Entspannung kommen könnt:
Konzentriert euch auf eure Atmung und atmet zunächst mit der sogenannten Lippenbremse (Lippenstellung, als wolltet ihr pfeifen) aus. Nach einiger Zeit könnt ihr beim Ausatmen summen, schnurren oder singen. Wichtig ist, dass die Betonung auf der Ausatmung liegt. Durch diese Kehlkopfvibrationen, die sich im Körper ausbreiten, könnt ihr gut euren Parasympathikus aktivieren. Das Schöne bei dieser Übung ist, dass ihr sie (fast) überall einsetzen könnt. Vielleicht sollte man mal an der Kassenschlange das Experiment wagen und diese Übung machen! Mal abwarten, was passiert und wie viele Menschen sich anstecken lassen!
😊
(SB01/2018)