Klangschichten

Atem - Klang - Stimme

Palliative Atembegleitung

Einen großen Stellenwert in meiner Arbeit nimmt die Atembegleitung ein - insbesondere bei der Begleitung schwerkranker oder sterbender Menschen. Neben einer bewussten Wahrnehmung und Entfaltung des eigenen Atems stehen sanfte körperliche Berührungen im Mittelpunkt. Dieses ganzheitliche Verfahren wirkt entspannend und angstlösend, auch bei der gefürchteten Atemnot.

Ilse Middendorf schreibt in „Der Erfahrbare Atem“: „Atem ist Urbewegung und damit unmittelbares Leben“. Während wir ohne Nahrung und Wasser zumindest eine kurze Zeit leben können, wären wir ohne zu atmen bereits nach wenigen Minuten tot. Der Atem ist die eigentliche Körpersprache des Menschen.

Über den Atem drücken wir unsere Emotionen aus. Die Bezeichnung „Emotion“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Hinaus-Bewegung“. Wir kennen alle Ausdrücke wie z.B.: „Die Luft anhalten“, „außer Atem sein“, „Luft holen“, „einen langen Atem haben“. Diese Liste lässt sich bestimmt noch fortsetzen und zeigt, dass Emotionen den Atemfluss stark beeinflussen. Viele Menschen atmen heute häufig nur noch oberflächlich bzw. nur in den Brustbereich. 

Eine bewusste Wahrnehmung des Atems bedeutet für mich, im Hier und Jetzt präsent zu sein und mir immer neue Atemräume zu erschließen. 

Ausgehend von der klassischen Atemtherapie, die auf die gesunde Balance im Menschen zielt, entwickelte sich die Palliative Atemtherapie (nach Ira Summer), die auf die besonderen Bedürfnisse von schwerkranken und sterbenden Menschen eingeht.